Interreligiöser Abschied von Otto Habsburg

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Angehörige besuchten jüdischen Stadttempel, Feier im Beisein des Großmuftis von Sarajevo.

Wien/Apa. Aus persönlicher Überzeugung seien seine Eltern fortwährend für den Zusammenhalt der Religionen eingetreten, sagte Karl Habsburg zuletzt bei einer Pressekonferenz – insofern ist es stimmig, dass auch die jüdische Gemeinde von seinem Vater Otto Habsburg eigens Abschied nahm: Stadtrabbiner Schlomo Hofmeister würdigte gestern, Freitag, Habsburg – einen „Freund des Judentums“ – im Beisein von Sohn Karl mit einem Kaddish, dem jüdischen Totengebet. Der Besuch der Familie Habsburg im jüdischen Stadttempel in der Wiener Innenstadt fand vor dem Gottesdienst zum jüdischen Sabbat statt, da die jüdische Tradition in diesem keine Trauergebete vorsieht.

 

Verbundenheit zum Judentum

Karl Habsburg hatte die Verbundenheit seines Vaters zum Judentum bereits bei einer interreligiösen Feier am Donnerstag in der Kapuzinerkirche betont. Daran hatten auch Mustafa Ceric, Großmufti von Sarajevo, und Steven Langnas, ehemaliger Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde für München und Oberbayern, teilgenommen. Die beiden gestalteten den muslimischen und jüdischen Part der Trauerstunde an den Särgen des aufgebahrten Otto Habsburg und seiner Frau Regina. Der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky sprach ein christliches Gebet.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.07.2011)


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