Gaza-Hilfsflotte: Israel stoppt französisches Boot

Umzingelt Israel kreist franzoesisches
Umzingelt Israel kreist franzoesisches(c) Reuters (Ibraheem Abu Mustafa)
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Die israelische Marine hat ein französisches Schiff der Hilfsflottille für den Gazastreifen eingekreist. Seit der Aktion ist die Kommunikation zu dem Boot unterbrochen. Das Schiff wurde seit längerem "verfolgt".

Als erstes und einziges Schiff der geplanten Hilfsflotte für den Gazastreifen durfte die französische "Dignite al Karama" am Montag ihren Kurs wieder aufnehmen. Zuvor war sie von griechischen Behörden an der Weiterfahrt gehindert worden. Am Dienstag hätte sie ihr Ziel, die palästinensische Küste, erreichen sollen. Nun wurde ihr zum zweiten Mal der Weg dorthin verwehrt.

Nach Angaben der Organisatoren wurde das Boot von mehreren israelischen Schiffen eingekreist. Seither sei die Kommunikation zur "Dignité al Karama" unterbrochen. Ein Sprecher des israelischen Militär gab bekannt, dass das Boot seit längerem "verfolgt" worden war. Man hätte mit den 16 pro-palästinensischen Aktivisten und Besatzungsmitgliedern per Funk Kontakt aufgenommen. Soldaten wären dann ohne Gewalt an Bord gegangen. Momentan soll das Schiff in den israelischen Hafen Ashdod geleitet werden, wo die Hilfsgüter ausgeladen werden könnten.

Griechenland: Stopp für Hilfsflotte

Bereits Anfang Juli wurde die "Dignité al Karama" von den griechischen Behörden daran gehindert in Richtung Gazastreifen in See zu stechen. Am Wochenende durfte sie nun offiziell von der griechischen Dodekanes-Insel Kastellorizo zum ägyptischen Hafen von Alexandria aufbrechen. Am Montag hatte sie schließlich Kurs auf den Gazastreifen genommen, um ihr "ursprüngliches Ziel" wieder aufzunehmen, erklärte die Organisation.

Das französische ist damit eines von insgesamt zehn Schiffen der Hilfsflotte und das einzige, dass die griechischen Gewässer verlassen durfte. Alle andere werden weiterhin an der Durchquerung gehindert.

Kommandoaktion forderte neun Tote

Israel hat nach eigenen Angaben die Seeblockade verhängt, um die illegale Einfuhr von Waffen in den von der radikalen Hamas kontrollierten Gazastreifen zu unterbinden. Vor über einem Jahr waren bei einer Kommandoaktion der israelischen Eliteeinheit "Shayetet 13" gegen eine Gaza-Hilfsflotte in internationalen Gewässern acht türkische Palästina-Solidaritätsaktivisten und ein türkisch-amerikanischer Doppelstaatsbürger an Bord des Schiffes "Mavi Marmara" getötet worden.

(Ag./Red.)

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