Acht Hausdurchsuchungen bei A-Tec

Hausdurchsuchung bei A-Tec
Hausdurchsuchung bei A-TecSymbolbild: A-Tec-Logo (c) Reuters (Heinz-Peter Bader)
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Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen Untreue und betrügerischer Krida. Auch bei Mirko Kovats wurde durchsucht.

Die Unternehmensspitze der A-Tec befindet sich seit Herbst 2010 aufgrund einer Privatanzeige im Visier der Behörden: Gegen sie werde wegen Untreue, betrügerischer Krida, grob fahrlässiger Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen und Bilanzfälschung ermittelt, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, Thomas Vecsey.

Gestern, Dienstag, gab insgesamt acht Hausdurchsuchungen in Wien und Niederösterreich an mehreren Wohnadressen der A-Tec-Vorstände sowie Firmenadressen, so Vecsey weiter. Es wurde Einiges in Kisten sichergestellt. Insgesamt waren 61 Ermittler und drei Staatsanwälte im Einsatz. Den Verdächtigen drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Verdacht erhärtet

Weil sich der Verdacht in den Ermittlungen erhärtet habe, wurden nun die Hausdurchsuchungen zur Sicherstellung von Beweismitteln durchgeführt, schilderte Vecsey. Bei den Ermittlungen gehe es um den Zeitraum 2005 bis 2010. Die Hausdurchsuchungen seien unabhängig vom Sanierungsverfahren durchgeführt worden, betonte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Laut A-Tec-Sprecher Gerald Wechselauer wurden der Firmensitz, aber auch die Wohnsitze von A-Tec-Chef Mirko Kovats, den A-Tec-Vorständen Christian Schmidt und Franz Fehringer sowie Ex-Finanzvorstand Christian Schrötter durchsucht. Für alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.

A-Tec kämpft um Überleben

Schrötter war bis Ende September 2010 Finanzvorstand der A-Tec gewesen. Am 20. Oktober 2010 war das Insolvenzverfahren eröffnet worden.

Das beschlagnahmte Material sei kistenweise mitgenommen worden. "Das Timing ist in einer Situation wie dieser nie optimal", meinte Wechselauer. Die in Finanznot befindliche börsenotierte A-Tec kämpft um ihr Überleben, bis Ende September muss sie einen Investor mit einer Geldspritze von rund 210 Millionen Euro finden, um die 47-prozentige Gläubigerquote zu erfüllen.

A-Tec kooperiere mit der Staatsanwaltschaft und sehe die Sanierung des Unternehmens durch die Hausdurchsuchungen nicht gefährdet, so Wechselauer weiter. Denn es gehe um eine Privatanzeige von einer Privatperson, mit der Kovats in der Vergangenheit "einige prozessuale Auseinandersetzungen" hatte, betonte der A-Tec-Sprecher. Insider befürchten dagegen, dass sich die Hausdurchsuchungen negativ auf die Verkaufsverhandlungen auswirken könnten. Es sollen drei verbindliche Kaufangebote vorliegen.

(APA)

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