Trauerfeier: Die Trauerrede für Leo Kirch hielt Helmut Kohl

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Prominente Gäste aus Politik und Medien beim Requiem für den am 14. Juli mit 84 Jahren verstorbenen Münchner Medienmogul Leo Kirch. Das Begräbnis rief noch einmal einige Stationen seines Lebens in Erinnerung.

Die Gästeliste bei Begräbnissen offenbart hie und da einen Einblick in das Leben des Verstorbenen im Schnelldurchlauf. Die Gästeliste beim Requiem für den am 14. Juli mit 84 Jahren verstorbenen Münchner Medienmogul Leo Kirch am Freitag war hochkarätig und rief den Zusehern noch einmal einige Stationen seines Lebens in Erinnerung.
Dass Deutschlands Exkanzler Helmut Kohl (81) die Trauerrede hielt, war zwar nicht überraschend (Kirch und Kohl waren jahrzehntelang enge Freunde), erinnerte aber auch daran, dass die größte Summe im CDU-Spendenskandal Ende der 1990er-Jahre, für den Kohl sich verantwortlich erklärte, von Kirch kam: eine Million DM. Er sei vor allem hier, „um Danke zu sagen. Der Mann hat unendlich viel Gutes getan“, sagte Kohl am Freitag mit tränenerstickter Stimme. Den Rollstuhl, an den Kohl seit einiger Zeit gefesselt ist, schob kein Unbekannter: „Bild“-Chefredakteur und Kohl-Memoirenschreiber Kai Diekmann (47), der schon früh ein so gutes Verhältnis zum Springer-Aktionär Kirch hatte, dass das manchen ein Dorn im Auge war.
Mehr als 6000 Gäste sind zum Requiem in der Münchner Jesuitenkirche St. Michael gekommen, darunter Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, der frühere Finanzminister Theo Waigel, Verleger Hubert Burda, Journalist Helmut Markwort, Harald Schmidt und Filmemacher Florian Henckel von Donnersmarck.
Die schlichte katholische Trauerfeier in der Kirche lief genau so ab, wie Kirch sie selbst noch zu Lebzeiten vor zwei Jahren geplant hatte. Danach wurden die Gäste von Horst Seehofer zu einem Empfang im Kaisersaal der Residenz eingeladen. awa

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