Die Nahrungsmittel sind vor allem für Kinder in Somalia gedacht. An Bord waren vor allem sogenannte „Energiekekse“ und „Energiepaste“. Die EU hat angekündigt, ihre Hilfsgelder auf 158 Millionen Euro aufzustocken.
Nairobi/Wien/Ag. Die ersten Transportmaschinen haben am Mittwochnachmittag Nahrungsmittel nach Somalia gebracht. Die Vereinten Nationen hatten am Montag in einer Krisensitzung in Rom beschlossen, das von einer Hungersnot geplagte ostafrikanische Land per Flugzeug zu versorgen, weil keine Hilfsorganisationen ins Land gelassen werden.
Die islamistische al-Shabaab-Miliz kontrolliert weite Teile des Bürgerkriegslandes am Horn von Afrika, die Dürre- und Hungerkatastrophe versucht die Terrororganisation als „Propaganda“ hinunterzuspielen.
Nach kurzen Verzögerungen aufgrund von bürokratischen Hürden brachten die Flugzeuge schließlich 14 Tonnen Nahrungsmittel von Kenias Hauptstadt Nairobi in das Nachbarland. An Bord waren vor allem sogenannte „Energiekekse“ und „Energiepaste“, mit denen in erster Linie Kinder in der Region versorgt werden sollen. Laut David Orr vom UN-Welternährungsprogramm können mit diesen Vorräten bis zu 10.000 Kinder einen Monat lang ernährt werden. In den nächsten Tagen sollen 100 Tonnen davon nach Somalia und auch nach Äthiopien gebracht werden.
Angesichts der prekären Lage hat die EU beschlossen, die Hilfsgelder aufzustocken: Statt ursprünglich angekündigter 70 Millionen Euro sollen 158 Millionen in die Region fließen. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat auch die Golfstaaten um Geld gebeten.
Im sogenannten „Todesdreieck“, das sich von Kenia über Somalia, Uganda und Äthiopien erstreckt, leiden rund zwölf Millionen unter der Dürre. Leitartikel, S. 2
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2011)