Die litauische Regierung hat ein Schreiben an den republikanischem Abgeordneten Dan Burton überreichen lassen, indem Litauen das österreichische Vorgehen gegenüber den mutmaßlichen Verbrecher Golowatow äußert.
Litauen versucht auch in den Vereinigten Staaten diplomatische Unterstützung im Fall Golowatow zu erhalten. Laut einem Bericht der Vilniuser Tageszeitung "Lietuvos Rytas" vom Donnerstag überreichte der Geschäftsträger Litauens in Washington D.C, Simonas Satunas, dem republikanischen Abgeordneten Dan Burton ein Schreiben, in dem die Besorgnis Litauens über die Vorgangsweise der österreichischen Behörden bei der Festnahme und Freilassung des von Litauen als Kriegsverbrecher bezeichneten russischen Ex-KGB-Offiziers Michail Golowatow ausgedrückt wird.
Bei dem an Burton in seiner Funktion als Vorsitzender des Subkomitees für Europa und Eurasien im US-Repräsentantenhaus übergebenen Schreiben handelt es sich laut dem Zeitungsbericht um dasselbe Schreiben, das Litauen, Lettland und Estland bereits an EU-Justizkommissarin Viviane Reding und an sämtliche europäischen Außenminister gesendet haben.
Golowatow-Affäre bereits Thema in USA
Die litauischen Bemühungen in Washington D. C. haben bereits insofern schon Früchte getragen, als der Chef der US-Menschenrechtsorganisation Freedom House, David Kramer, über den Fall Golowatow im Rahmen eines Experten-Hearings am Dienstag vor dem US-Kongress berichtet haben soll.
Russland habe "Respektlosigkeit gegenüber Menschenrechten gezeigt", indem es Litauen die Zusammenarbeit zu dem "Massaker" im Jänner 1991 (gemeint ist wohl die "Blutnacht von Vilnius", in der 14 Menschen starben und Hunderte verletzt wurden, Anm.) verweigert habe, zitierte "Lietuvos Rytas" den NGO-Chef. Der von Litauen per Haftbefehl gesuchte Golowatow sei in Österreich für kurze Zeit festgenommen, aber später "ohne jede Erklärung" wieder freigelassen worden, soll Kramer vor dem US-Kongress berichtet haben. Die Informationen stammen von der Washington-Korrespondentin von "Lietuvos Rytas".
(Ag.)