Durch Serbien durchreisende LKWs dürfen die kosovarische Grenze weiterhin passieren - Ladungen mit serbischer Ware müssen draußen bleiben. Serben im Nordkosovo verhinderten die Durchfahrt von deutschen KFOR-Truppen.
Die unlängst getroffene Entscheidung der kosovarischen Regierung zu einem Importverbot für Waren aus Serbien wird ab Freitag auch im Norden des Kosovo umgesetzt.
Die Regierungsentscheidung werde nun "hungerprozentig" eingehalten, erklärte ein Sprecher der Zollbehörden dem Sender "KiM" in Mitrovica. Die kosovarische Grenze dürfen demnach zwar weiterhin durch Serbien durchreisende LKW passieren, allerdings keine Ladungen mit serbischer Ware.
"Bisher ausschließlich aus Serbien versorgt"
Die serbische staatliche Presseagentur Tanjug berichtete, dass am Grenzübergang Brnjak westlich der nordkosovarischen Stadt Mitrovica in den Morgenstunden erstmals ein Kombi mit serbischer Ware von kosovarischen Zollbeamten an der Weiterfahrt in den Kosovo gehindert worden sei. An dem Grenzübergang sind seit Mittwoch kosovarische Zöllner im Einsatz. Sie haben aber bis zum Freitag die Regierungsentscheidung nicht umgesetzt.
Der Grenzübergang Jarinje nördlich von Mitrovica, der am Mittwochabend mit Molotow-Cocktails angegriffen wurde, wird seither von KFOR-Soldaten kontrolliert. Den Grenzübergang dort dürfen nur PKW passieren.
Lokale serbische Politiker im Norden des Kosovo warnten davor, dass die Umsetzung der kosovarischen Regierungsentscheidung zur Knappheit von Nahrungsmittel und Medikamenten in der Region führen könne. Der Norden des Kosovo hat sich laut ihren Angaben bisher ausschließlich aus Serbien versorgt.
Serben stoppen KFOR-Truppen
Serben im Norden des Kosovo, die seit Dienstag mehrere Straßen-Blockaden errichtet hatten, hinderten indes eine Wagenkolonne der internationalen Schutztruppe KFOR an der Weiterfahrt. Wie die serbische Presseagentur Tanjug berichtete, musste ein Konvoi von 15 gepanzerten Fahrzeugen des deutschen KFOR-Kontingentes auf dem Weg nach Pristina umkehren. Bisher konnten KFOR-Fahrzeuge die Straßensperren problemlos passieren.
(APA/Red.)