Internet. Dubiose Verbindung zu "Deutschnationalisten".
Klagenfurt. Mehrere freiheitliche Politiker dürften Kontakt zu einem mutmaßlichen Rechtsextremen in der „Facebook“-Gemeinschaft, zu David K., gehabt haben. Das legen jetzt einzelne Aussagen aus der Politik sowie Einträge auf folgender (nicht näher belegten) Internet-Seite nahe: https://rfjwatch.wordpress.com/2011/08/10/karntner-fpk-und- fpo-mit-kontakten-zur-neonazi-szene/. Dort stellten Internet-Poster Bilder von David K. online, die diesen mit FPK-Politikern zeigen: erstens mit dem Kärntner Vizeklubchef der FPK, Gernot Darmann, beim gemeinsamen Singen am Karaoke-Abend der Klagenfurter Freiheitlichen im Dezember 2010. Zweitens mit Stadträtin Christine Jeremias und dem Landtagsabgeordneten Peter Zwanziger, ebenfalls beim Singen. Und drittens mit Stadtrat Wolfgang Germ, Vizebürgermeister Albert Gunzer sowie Jeremias am 29. Stadtparteitag der Freiheitlichen im Oktober 2010.
Darmann erinnert sich: „Ja, ich kenne ihn von der einen oder anderen Veranstaltung. Aber nicht näher.“ Auch gesungen habe er schon mit K. Von dessen Gesinnung habe er aber nichts gewusst. Er wolle nun den Gerüchten über K. nachgehen, von denen er erst durch die „Presse“ erfahren habe. Unter obigem Link werden neben Fotos auch frühere „Facebook“-Einträge K.s wiedergegeben, deren Echtheit ebenfalls unbestätigt ist. In diesen fällt K. durch heftige Kritik an Juden oder Homosexuellen auf.
Fest steht: Ein David K. aus Klagenfurt existierte am Freitag auf „Facebook“. K. bezeichnet sich dort als „Deutschnationalist/Antisozialist“, und er schreibt: „Ich bin kein Österreicher – ich bin Deutscher!!!“ Als Inspirationsquelle nennt er Georg von Schönerer, der den jungen Adolf Hitler beeinflusste. Fest steht auch: Als „Freunde“ führte K. zuletzt die genannten FPK-Politiker an, außerdem FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Alle Politiker (oder ihre Mitarbeiter) müssen die Internet-„Freundschaft“ zu K. wenigstens per Klick bestätigt haben.
Was Darmann ändern könnte: Er plant „Konsequenzen“. Es sei aber jeder „Facebook“-User selbst für seine Postings verantwortlich; er könne nicht bei allen seinen 3800 „Freunden“ wissen, wie sie ticken.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.08.2011)