In der Klagsschrift gegen Samsung wurde das Galaxy S geschrumpft, um dem iPhone 3GS ähnlicher zu sehen. Apple will ein EU-Verkaufsverbot für Samsungs Handys und Tablets.
Der Rechtsstreit zwischen Apple und Samsung eskaliert weiter. Die niederländische Publikation Webwereld hat neue Informationen aus der in Den Haag vorliegenden Klagsschrift zu Tage geschürft. Darin ist erneut eine Vergleichsbild zu finden, das von Apple manipuliert worden scheint. Darin wird Samsungs Android-Smartphone Galaxy S verzerrt dargestellt, um einem daneben abgebildeten iPhone 3GS ähnlicher zu sehen. Das Handy der von Apple verklagten Koreaner wurde anscheinend um sechs Prozent geschrumpft.
EU-Verbot für Samsung-Handys gefordert
Schon bei Vergleichsbildern zwischen den Tablets iPad und Galaxy Tab 10.1 soll Apple sehr aktiv zu Bildbearbeitung gegriffen haben, um seine Argumente zu untermauern. Der Hersteller wirft Samsung vor, seine Produkte schamlos zu kopieren und fordert ein europaweites Verkaufsverbot für Samsung-Mobilgeräte. In Deutschland war Apple bereits gegen das Galaxy Tab erfolgreich. Samsung will die Entscheidung mit allen Mitteln bekämpfen.
Schaden für Apple
Der auf geistiges Eigentum spezialisierte niederländische IT-Anwalt Mark Krul sieht durch die Aktion Apples Glaubwürdigkeit in Gefahr. Gerade wenn es um Design-Klau gehe, müssten die beteiligten Parteien ihre Beweise "vollständig und wahrheitsgemäß" vorlegen. "Apple hat jetzt sicher einiges zu erklärten", sagt Krul. Er will den Anwälten aber keine böse Absichten unterstellen. Weder Samsung noch Apple wollten sich zu dem laufenden Verfahren äußern.
(db)