ORF: Strache als Lebensretter und neue "Iron Lady"

FPÖ-Chef Strache im ORF-Sommergespräch
FPÖ-Chef Strache im ORF-Sommergespräch(c) ORF (MILENKO BADZIC)
  • Drucken

liveticker Die jüngsten freiheitlichen Affären prägten das "ORF"-Sommergespräch mit FP-Chef Strache. DiePresse.com kommentierte live.

Im dritten heurigen Sommergespräch des "ORF" stellte sich FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache den Fragen von Ingrid Thurnher. DiePresse.com kommentierte das Gespräch live.

22:00: Fazit

Strache war bemüht, sich staatstragend zu präsentieren. Genügend Angriffe, um seine Fans zu befriedigen, aber auch nicht so viele, um potentielle neue Wähler abzuschrecken. Von einer Krise in seiner Partei, von der er noch kürzlich gesprochen hat, wollte er nichts mehr wissen. Außenpolitisch hat er ziemlich dick aufgetragen: Retter der Syrer, Thatcher-artiger Verhandler gegen die EU - ob er damit beim Publikum punkten konnte?

Ein Problem des Gespräches war erneut, dass sehr viele Themen in die kurze Sendezeit gepackt wurden. Statt über Nitsch-Bilder zu sprechen, hätte man bei drängerenden Problemen mehr in die Tiefe gehen sollen. Zumindest hat der ORF die Zuschauer-Einspielungen diesmal etwas eingeschränkt und auch Thurnher ein paar Fragen stellen lassen.

21:58 "Dinosaurier unter den Parteichefs"

Strache ist längstdienender Parteichef. "Können Sie sich vorstellen, bis zur Pension Oppositionspolitiker zu bleiben?". Er kann offenbar. Da können wir uns ja noch auf viele Duelle mit Thurnher einstellen.

21:54: Ja-oder-Nein-Frage

Thurnher wünscht sich "so gern" ein Ja oder Nein auf die Frage, ob es schon hinter den Kulissen Vor-Koalitionsverhandlungen gibt. Sie bekommt ihren Wunsch erfüllt: "Nein".

21:53: "Bildungsfern"

Freche Frage eines jungen Zuschauers: "Wie stehen Sie, als jemand, der der Bildung fern steht, zur Universitätspolitik?" Strache findet sich nicht bildungsfern und fordert mehr Qualität an den Unis. Dann könne man auch Gebühren verlangen.

21:49 "Wie würden Sie tun, wenn Sie Kanzler wären?"

Thurnher will wissen, was Strache in Brüssel machen würde. Er will Margaret Thatcher spielen und einen saftigen Rabatt bei den EU-Beiträgen aushandeln wie einst die britische Premierministerin, nicht umsonst als "Iron Lady" in die Geschichte eingegangen.

21:47: "Wieso sind Sie gegen Ausländer?"

Publikumsfrage. "Bin ich nicht", sagt Strache. Aber gegen die, die den Sozialstaat ausnützen. Und gegen die Kriminellen. Und gegen die, die nicht anständig sind. Und gegen die, die sich nicht integrieren.

21:45: Ostöffnung

Strache hat vor einem Ansturm auf den Arbeitsmarkt gewarnt, bisher ist das nicht eingetroffen. Aber er ist überzeugt, dass sich in ein paar Jahren noch zeigen wird, "dass ich recht gehabt habe". Thurnher kann ja beim Sommergespräch 2020 nochmal darauf zurückkommen.

21:45: Lebensretter?

"Wenn man vielleicht ein Leben retten kann, muss man die Chance ergreifen." Die Syrer warten noch.

21:44: Thema Libyen

Zur Abwechslung mal etwas außenpolitisches. Strache als Vermittler? Nur in Syrien, betont er. Er sei von der dortigen Opposition um Hilfe gebeten worden. Strache, quasi Schatten-Spindelegger: "Den hat man gar nicht gefragt".

21:40: Deutsche Volksgemeinschaft

Die kommt wieder ins FPÖ-Parteiprogramm. Thurnher will wissen, ob Südtirol dazugehört und zurück nach Österreich kommen soll. Strache fordert ein Selbstbestimmungsrecht für die Südtiroler.

21:38: Rechtsextremen-Vorwürfe "ungeheuerlich"

Strache ist generell gegen "Extremismen". Die sieht er bei der Sozialistischen Jugend, aber nicht in seiner Partei.

21:35: Königshofer ein Extremist?

Das will Strache nicht unterschreiben, aber der ausgeschlossene Abgeordnete ist ihm mit "Verbalinjurien" unangenehm aufgefallen.

21:32: Kästchen Nummer drei - Paintball

Strache freut sich, dass es heute eigene Spielanlagen und Anzüge gibt. Klar, da muss man wenigstens nicht mehr in den Wald gehen und dubiose Uniformen anziehen.

21:31: "Schwierige Frage"

meint Strache zur Frage, wie lange man arbeiten sollte. "Nicht ewig" jedenfalls. Thurnher hätte es gern ein kleines bisschen konkreter. "40 Jahre sollte reichen", lässt sich Strache beim dritten Nachfragen entlocken.

21:30: Keine Quote

- weder für Frauen, noch für Migranten, fordert Strache.

21:27: "Ich will mehr Frauen"

... "die sich in der FPÖ für ein Mandat bewerben". Er hat auch nichts dagegen, wenn der Mann dann bei den Kindern bleibt - wie bei Barbara Rosenkranz. Auch Kinderbetreuungsangebote sollen ausgebaut werden.

21:25: Strache, der Frauenversteher

Er sieht seine Partei anders als Thurnher sehr wohl als Frauen-Partei. Schließlich setze er sich gegen Zwangsbeschneidung ein.

21:22: Kästchen 2 sind die Frauen

.. das erkennt Thurnher an der Musik. Da hat wohl was mit dem Einspieler nicht geklappt.

21:20: Gameshow: Nach eins kommt zwei

Strache ist in der Gameshow konservativ und arbeitet die Themen-Kästchen der Reihe nach ab.

21:19: Strache gefällt's offenbar nicht besonders

Er findet, dass so etwas nicht unbedingt mit Steuergeld gefördert werden soll. Ansonsten sei es aber Geschmackssache.

21:18: Gameshow - Nitsch

Das bekannte Element - Strache darf ein Kasterl mit Ziffer wählen, hinter dem sich ein unbekanntes Thema verbirgt. Wenig überraschend - er nimmt Nummer eins. Darin: ein Bild von Hermann Nitsch. "Gefällt Ihnen das?"

21:17: Jetzt gehts um die Kanzlerträume

Strache ortet Nervosität beim Gegner, weil ihm in Umfragen schon Platz eins vorhergesagt werde.

21:16: Das Volk spricht

In Einspielern kritisieren Kärntner und offenbar auch Deutsche Uwe Scheuch. Strache ist aber gleich wieder bei anderen Fällen. Gabi Burgstaller habe tatsächlich interveniert - anders als Unschuldslamm Scheuch.

21:15: "Rechtskräftiges Urteil wird akzeptiert"

verspricht Strache. Die Entscheidung über einen Rücktritt habe Scheuch selbst zu treffen.

21:13: Causa Scheuch

"Jeder hat das Recht, an einem Urteil Kritik zu üben", findet Strache. Und lenkt schnell auf andere Fälle ab - Ernst Strasser, Heinz Fischer. Der habe das Urteil gegen Fred Sinowatz auch kritisiert.

21:10: Opferrolle Teil 2

Thurnher will nicht glauben, dass Strache die Opferrolle nicht gefällt. Das gibt ihm die Gelegenheit, zu beklagen, wie oft die Freiheitlichen Opfer sind. "Wir werden als Kellernazis bezeichnet" - damit spielt er auf die heutige Kritik von Ariel Muzicant an.

21:09: "Opferrolle"

Thurnher glaubt, dass sich Strache darin wohl fühlt. Strache streitet das ab - er ist vielmehr ganz "betroffen", wenn man ihn und die Seinen attackiert.

21:08: Strache fühlt sich tatsächlich angegriffen

... von Thurnher und vom ORF gerenerell.

21:06: Thurnher wird gleich persönlich

"Ich hab Sie schon oft interviewt, und man hat immer den Eindruck, dass Sie sich von Anfang an angegriffen fühlen".

21:00: In fünf Minuten geht's los

Die Quote der bisherigen Sommergespräche war eher mager. Und auch die inhaltliche Ausbeute war dürftig. Strache wird wohl mehr Zuschauer vor den Fernseher locken als Bucher und Glawischnig. Ob er auch den einen oder anderen „Aufreger" liefert?

Nachlese der bisherigen Sommergespräche:

--> Glawischnig: Die Konzentration auf die "Nachhaltigkeit"

--> Bucher in der Thurnher-Gameshow

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache im ORF-Sommergespräch.
Innenpolitik

Strache: Vorwurf des Rechtsextremismus ist „ungeheuerlich“

ORF-Sommergespräch. Der FPÖ-Chef stellt sich hinter Uwe Scheuch und gegen Werner Königshofer.
Innenpolitik

Baustellen-Sommer: Die FPÖ und ihre Schlagloch-Rallye

Parteigranden vor Gericht, Königshofer-Fans im Netz und ein Wunderheiler im Universum. Die Parteiinterne Unruhe sorgt für bewölkte Stimmung bei FP-Chef Heinz-Christian Strache.
Michael Spindelegger guter Bundeskanzler
Politik

"Michael Spindelegger war ein guter Bundeskanzler"

liveticker Der ÖVP-Chef träumte bei Ingrid Thurnher über seine Stürmerqualitäten und das Kanzleramt. DiePresse.com kommentierte live.
Glawischnig: Die Konzentration auf die "Nachhaltigkeit"
Politik

Glawischnig: Die Konzentration auf die "Nachhaltigkeit"

liveticker Grünen-Chefin Eva Glawischnig bei den ORF-Sommergesprächen: Wenig Widerstand gegen die Wiener Gebührenerhöhung, dafür die Beschwörung von "Nachhaltigkeit".

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.