Ralf Dujmovits ist Ehemann, Bergpartner und Vermarkter Gerlinde Kaltenbrunners.
Als Ralf Dujmovits 2009 den Lhotse-Gipfel und damit seinen 14. Achttausender erreichte, war Gerlinde Kaltenbrunner an seiner Seite. Als Kaltenbrunner am Dienstag ihre Achttausender-Sammlung komplettierte, war er zumindest mittelbar dabei: via Funk im Basislager.
Beide, Dujmovits und Kaltenbrunner, mussten immer wieder ihre Expeditionen abbrechen, oft nur wenige Höhenmeter unterhalb des Gipfels. Beide bewiesen einen langen Atem: „Berge sind keine Frösche, die davonhüpfen“, meinte Dujmovits einmal. Die nötige Geduld brachte er gern auf: „Mir ging es nie darum, Achttausender einfach nur abzuhaken. Bergsteigen ist mein Leben.“ 19 Jahre dauerte Dujmovits' Achttausender-Programm. In der Zwischenzeit gründete er Amical alpin, eine Bergsteigerschule und ein Expeditionsunternehmen, und heiratete 2007 Gerlinde Kaltenbrunner, die er drei Jahr zuvor kennengelernt hatte.
Dass er den Mount Everest 1992 nicht „by fair means“, wie er sagt, bestiegen hat, ist ihm ein Stachel im Fleisch. Damals, bei seinem zweiten Gipfelsieg auf einem Achttausender, hatte er ein einziges Mal zu künstlichem Sauerstoff gegriffen. 2010 wollte der Schwarzwälder diese Scharte auswetzen, doch er musste in 8300 Meter Höhe umkehren.
Aber es sind nicht nur die Himalaya- und Karakorum-Gipfel, die Dujmovits reizen. Ehe er sein – später abgebrochenes – Medizinstudium begann, reiste er ein Jahr lang um die Welt und bestieg später die höchsten Berge auf sechs Kontinenten. 1999 wurde er einer breiten Öffentlichkeit bekannt, als er die Eiger-Nordwand durchstieg: TV-Sender berichteten live von dem 33-stündigen Unternehmen, das vielfach als „Fernsehspiel auf Leben und Tod“ kritisiert wurde. Dabei ist Dujmovits auf Sicherheit bedacht: „Ich bewege mich im Rahmen dessen, was ich von meinen Grenzen her bewältigen kann.“ Genau deswegen bietet er seinen Kunden auch keine Expeditionen auf Mount Everest oder K2 an. mhk
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.08.2011)