Frank Stronach steigt groß ins Casinos-Geschäft ein

Frank Stronach steigt gross
Frank Stronach steigt gross(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Ein Konkurrent für die Casinos Austria steht schon fest: Magna-Gründer Stronach bewirbt sich mit der deutschen Gauselmann-Gruppe um Lizenzen.

Seit einer Woche läuft die europaweite Interessentensuche für die Neuvergabe der Spielbanken-Konzessionen. Ein prominenter Konkurrent für die Casinos Austria (Casag), die bisher allein die Lizenzen für die bestehenden zwölf Spielbanken hält, steht schon fest: Frank Stronach. Der Gründer des Autozulieferers Magna steigt mit der deutschen Gauselmann-Gruppe groß ins Glücksspiel ein. Abgesehen von einer Bewerbung für die Casinos, die "intensiv geprüft und ernsthaft erwogen" werde, bewirbt sich die Gruppe für die Automatenlizenzen in Nieder- und Oberösterreich.

Stronach, der im Mai seinen Vorsitz bei Magna zurücklegte, hat dazu mit Gauselmann eine eigene Gesellschaft gegründet, die Merkur Entertainment AG. Die Gauselmann-Tochter Merkur Casino hält zwei und Stronach über seine Beteiligungsgesellschaft ein Drittel der Anteile. Geführt wird die Gesellschaft von Rolf Falke, bei Gauselmann für das internationale Geschäft zuständig, und Tillmann Fuchs. Der ehemalige Chef des Privatsenders ATV leitet die Magnolia Projektentwicklung, die Stronachs Pferderennpark „Magna Racino" in Ebreichsdorf betreibt.

"Wir haben uns bisher im Bereich Sportwetten engagiert. Die Gauselmann-Gruppe ist der ideale Partner, um hierzulande hochwertige und innovative Spielstätten anzubieten", erklärt Fuchs.

Stummvoll als Vorsitzender

Für die Aufsichtsratsspitze hat sich Stronach eine nicht minder prominente Besetzung geholt: ÖVP-Finanzsprecher Günter Stummvoll. "Die Gruppe bekennt sich zur sozialen Verantwortung im Sinne des Spielerschutzes, wie er im neuen Glücksspielgesetz fest verankert ist", nennt Stummvoll den für ihn "wichtigsten Beweggrund", mitzuwirken. Liegt für den ÖVP-Abgeordneten und Chef des Finanzausschusses des Nationalrats nicht eine Unvereinbarkeit vor? „Ich habe heute meine neue Funktion dem Unvereinbarkeitsausschuss gemeldet und nehme jede Entscheidung zur Kenntnis", sagt Stummvoll auf Anfrage der "Presse". Er habe beim Glücksspielgesetz mitgewirkt, "ich werde mich aber hüten, in die Lizenzvergabe zu funken".

Die Gauselmann-Gruppe ist eigenen Angaben zufolge der Primus der Spielautomatenbranche in Deutschland. Neben der Entwicklung und Produktion von Automaten betreibt der Konzern 500 Entertainment-Center in Europa.

Damit ist Gauselmann mit der österreichischen Novomatic vergleichbar, die ebenfalls Automaten entwickelt und produziert sowie Spielstätten betreibt. Die Novomatic wird sich auch um die Spielbankenlizenzen bewerben.

Das erste, vom Finanzministerium nun ausgeschriebene "Casino-Paket" umfasst Spielbanken in Bregenz, Innsbruck, Linz, Salzburg und Wien. Das zweite Paket enthält zwei Standorte in Tirol und je einen in Niederösterreich, Salzburg, Vorarlberg und Kärnten. Dazu kommen zwei neue Casino-Standorte in Wien und einer in Niederösterreich.

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