Dürre: Afrikanische Länder sagen 356 Millionen Dollar zu

Das Gros des Geldes, das bei der Geberkonferenz in Addis Abeba zusammenkam, ist von der Afrikanischen Entwicklungsbank. Laut UN werden mindestens zwei Mrd. Dollar benötigt, um die Krise in den Griff zu bekommen.

Wien/Addis abeba/Zoe. Ein elfjähriger Schüler aus Ghana sorgte bei der Ostafrika-Geberkonferenz in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba für Furore: Andrew Andasi begann Mitte August, in seiner Schule, seinem Bekanntenkreis und bei Unternehmen Spenden zu sammeln – und konnte mittlerweile mehr als 4000 Dollar an das Welternährungsprogramm der UN überweisen.

Bei der Geberkonferenz, die für Donnerstag von der Afrikanischen Union einberufen worden war, erzählte der Schulbub von seiner Motivation: Die TV-Bilder der Hungerflüchtlinge aus Somalia, die ins benachbarte Kenia auf der Suche nach Nahrung flüchten, hätten ihn wachgerüttelt. Und er ließ es sich nicht nehmen, einen Seitenhieb auf Afrikas Staats- und Regierungschef zu anzubringen, die bei der Konferenz vor allem durch Abwesenheit glänzten: Wenn ein Kind es geschafft habe, schnell 4000 Dollar aufzustellen, könne es als Präsident einer Nation doch nicht so schwer sein, eine Million zu spenden.

Mangelnde innerafrikanische Solidarität

Insgesamt kamen bei dem Treffen Zusagen in Höhe von 356 Mio. Dollar zusammen. Während aber Staaten und Unternehmen nur 56 Millionen bereitstellen, schießt den Großteil die Afrikanische Entwicklungsbank zu. Laut UN werden mindestens zwei Milliarden Dollar benötigt, um die Hungerkrise am Horn von Afrika einigermaßen in den Griff zu bekommen. Afrikas Staaten sind in die Kritik geraten, weil sie nur zögerlich auf die Katastrophe reagieren. Rund zwölf Millionen Menschen in Ostafrika sind von der Hungerkatastrophe betroffen. Am schlimmsten ist die Lage in Somalia.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.08.2011)

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