Neuer Web-2.0-Auftritt des Kanzlers: Bitte warten!

Der Start der neuen Seiten von Werner Faymann auf Facebook und Twitter dürfte nach mehreren Monaten Verzögerung im Herbst erfolgen.

Der Name sollte wohl Programm sein: Seit Jahresbeginn ist Angelika Feigl, vormals Pressesprecherin Werner Faymanns, als Web-2.0-Beraterin des SPÖ-Kanzlers aktiv. Und zwar auch unter dem Nick-Name „@bkaangel“ – zu Deutsch etwa: „Engel des Bundeskanzleramtes (BKA)“ – auf der Online-Plattform Twitter. Wer will, kann dort maximal 160 Anschläge lange Kurznachrichten senden; Feigl ist als „bkaangel“ eingestiegen, um laufend über die neuen Web-2.0-Bemühungen des Kanzlers bzw. ihrer selbst zu berichten. Sie und auch der Bundespressedienst – namentlich Claus Hörr und seine Texter oder Techniker – wickeln das Vorhaben ab, das da heißt: Werner Faymann soll nach großen Vorbildern wie beispielsweise US-Präsident Barack Obama ebenfalls stärker in der Internet-Welt präsent sein. So will man mehr Junge für Faymann und seine Politik begeistern. Mit einem möglichst persönlichen Auftritt. Der Kanzler selbst will künftig regelmäßig auf Twitter oder im Social Network Facebook seinen Online-„Freunden“ bzw. „Followers“ Nachrichten schicken.

Allein, das Twitter-Konto von „bkaangel“ zeigt: Bisher hat sich das Projekt noch nicht materialisiert; die geplanten neuen Seiten bzw. Konten Faymanns fehlen noch. In den vergangenen zwei Monaten hat Feigl auf Twitter kaum ein Dutzend Kurzmitteilungen abgesetzt. Darunter, etwas themenfremd, am 1. Juni, dass es „doch kein Feuer am Dach“ gebe – nach einem „Fehl-Feueralarm“ im Bundeskanzleramt: „Alle wieder an der Arbeit.“ Ansonsten bleibt sie beim Thema, dem „Social-Media-Projekt“ des BKA, das sich „im Laufe der vergangenen drei Monate deutlich ausgeweitet“ habe, wie Feigl am 12. Mai an ihre knapp 500 „Follower“ (darunter SPÖ-Sympathisanten, Konkurrenten oder Journalisten; sie alle haben Feigls Botschaften abonniert) schrieb.

Fakt ist: BKA-Angaben zufolge sollte das rund 200.000 Euro teure Projekt bereits im Sommer realisiert sein, davon kann vorerst aber keine Rede sein. Feigl betont aber, dass die Arbeiten jetzt auf Hochtouren laufen. Angeblich habe man die Vorlaufzeit – EU-weite Ausschreibung inklusive – im Kanzleramt etwas unterschätzt. Nun sei alles auf Schiene: Den Auftrag hat sich einerseits die Wiener „Skill3D GmbH“ gesichert, sie ist für Konzeption und Realisierung der Social-Web-Elemente verantwortlich. „Skill3D“ hat bereits das wissenschaftliche Magazin „Medienimpulse“ für das Unterrichtsministerium von Claudia Schmied (SPÖ) umgesetzt (www.medienimpulse.at). Und auch optimierte Webseiten fürs Handy bzw. eine eigene „Kanzler-App“ für iPhone und Android sind geplant. Hier hat sich die Bietergemeinschaft „Dimoco“ durchgesetzt.

E-Mails an: regina.poell@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.08.2011)

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