Zwischen der Regierungsmiliz und Desertierten gibt es heftige Gefechte. Auch ein wichtiger Generalstaatsanwalt wendet sich von Präsident Bashar al-Assad ab.
Das syrische Regime zeigt nach Monaten blutiger Gewalt gegen Demonstranten erste Auflösungserscheinungen. Die Protestbewegung meldete am Donnerstag heftige Kämpfe zwischen desertierten Soldaten und Angehörigen einer Regierungsmiliz in der Stadt Deir al-Zor nahe der irakischen Grenze. Mehrere Mitglieder der sogenannten Shabiha-Miliz seien verwundet worden, hieß es.
Video des Generalstaatsanwalts
Im Internet veröffentlichten die Regimegegner eine Videoaufnahme, in der Adnan al-Bakkur, der Generalstaatsanwalt der Provinz Hama, aus Protest gegen Gräueltaten der Sicherheitskräfte seinen Rücktritt erklärt. Al-Bakkur sagt, am 31. Juli seien im Zentralgefängnis von Hama 72 Aktivisten exekutiert worden. Dutzende Menschen seien bei Militäroperationen in der Stadt getötet oder zu Tode gefoltert worden.
In einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur Sana hieß es dazu, Al-Bakkur sei am vergangenen Montag von Terroristen entführt worden. Diese hätten ihn unter Androhung von Gewalt gezwungen, Lügen über die Praktiken der Sicherheitskräfte zu verbreiten.
In der Nacht auf Donnerstag meldete die Protestbewegung erneut Razzien in der Stadt Hama, die zu den Hochburgen des Aufstandes gegen Präsident Bashar al-Assad gehört. Am Mittwoch seien landesweit drei Demonstranten getötet worden, hieß es. Unter den Toten soll ein Mädchen sein, das in Deir al-Zor erschossen wurde.
(Ag.)