Ähnlich wie nach der Lehman-Pleite haben Banken derzeit Probleme, sich auf dem Interbanken- und Geldmarkt zu finanzieren.
Die neue europäische Bankenaufsicht hat die nationalen Aufseher angewiesen, die Liquiditätsausstattung der Geldhäuser genau zu überwachen. Der Exekutivdirektor der in London ansässigen EBA, Adam Farkas, sagte der "Financial Times Deutschland", die Aufsicht sei sich bewusst, dass die Versorgung mit Liquidität für eine Reihe von Instituten derzeit schwierig sei. "Die Verfügbarkeit von Kapital, die Möglichkeit für Banken, sich mittel- und langfristig zu finanzieren und sich kurzfristig Geld zu leihen, sind Grund zur Sorge", erklärte der Aufseher.
Ähnlich wie nach der Lehman-Pleite haben Banken derzeit Schwierigkeiten, sich auf dem Interbanken- oder Geldmarkt Mittel zu leihen. Farkas schränkte allerdings ein: "Aber es stellt noch kein Risiko dar, und auch keine Notsituation."
Stichproben bei Banken
Dennoch hat die EBA die 27 nationalen Aufseher bereits vor einigen Monaten ermahnt, die Liquidität der Banken gut zu überwachen und Rückmeldungen zu geben. Den Anstoß hätten Stichproben bei einigen Banken ergeben, sagte Farkas.
Die EBA werde frühestens 2013 in der Lage sein, europäische Banken systematisch einem Stresstest für Liquidität zu unterziehen. Trotz klaren politischen Mandats gebe es noch keine einheitliche Methode oder Infrastruktur. Allen voran fehlten einheitliche Datensätze. "Wir haben die Ambition, es zu machen und die Strategie dazu. Trotzdem sind wir noch nicht einmal auf halbem Weg, und brauchen noch mindestens ein Jahr, für die notwendigen Details, Granularität und Methoden, das regelmäßig zu tun", ergänzte der Ungar.
(APA)