Treichl: "Lassen uns nicht aus Ungarn verjagen"

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PK ERSTE-CHEF ANDREAS TREICHL(c) APA/HELMUT FOHRINGER (Helmut Fohringer)
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Die "feindliche Wirtschaftspolitik" würde dem Land ernsthafte Schäden zufügen, so der Erste-Chef. Investoren würden sich von Ungarn abwenden.

„Wir lassen uns nicht durch eine feindliche Wirtschaftspolitik" die Ungarn ernsthafte Schäden verursacht, aus dem Lande verjagen", heißt es in einem Statement des Vorstandsvorsitzenden der Erste Group Andreas Treichl an die Wirtschaftszeitung "Napi Gazdasag Online" am Freitag.

Die Strategie der Erste Bank sei längerfristig und unabhängig von falschen politischen Entscheidungen, legte Treichl fest. Er betonte, die Erste Bank wolle weiterhin Partner ihrer ungarischen Kunden bleiben. Er habe keinesfalls die Absicht, Ungarn zu verlassen, und wolle die Interessen ihrer Einleger schützen.

Man müsse zugleich mit den Realitäten leben, so Treichl, zumal die Erste Group eine börsennotierte Gesellschaft sei. Da Ungarn keine Rechtssicherheit mehr für die Anlagen garantieren könne, würden sich Investoren von Ungarn abwenden. Daher habe auch die Erste vor, weitere Investitionen außerhalb von Ungarn durchzuführen, meinte er.

Die Zeitung "Napi Gazdaság Online" erinnert an eine frühere Äußerung Treichls, wonach die Erste Group entschlossen sei, ihrer ungarischen Tochter das zur Liquidität notwendige Kapital zu.

(APA)

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