Facebook bestätigt: User werden auch ausgeloggt verfolgt

Neuerungen bei Facebook bieten grosse Potenziale fuer Online-Marketing
Neuerungen bei Facebook bieten grosse Potenziale fuer Online-Marketing(c) dapd (Joerg Koch)
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Wer einmal beim Social Network angemeldet war, sendet konstant Informationen über sein Surfverhalten, auch wenn er bereits ausgeloggt ist. Facebook beteuert, dass die Daten rasch wieder gelöscht werden.

Facebook hat eine Anschuldigung bestätigt, laut der das Social Network das Nutzungsverhalten seiner Mitglieder auch dann aufzeichnet, wenn sie gar nicht mehr eingeloggt sind. Ein Facebook-Entwickler gab gegenüber dem Wall Street Journal zu, dass dem tatsächlich der Fall ist. Man bemühe sich aber, die Daten so schnell wie möglich wieder zu löschen. Die Daten würden deshalb weiterverfolgt, um die Nutzung des "Like"-Buttons auf anderen Websites zu ermöglichen. Auch soll damit Missbrauch, etwa Phishing-Attacken, vorgebeugt werden. Ein weiterer Sprecher des Unternehmens beteuerte, dass die Informationen nicht dazu genutzt würden, um gezielter Anzeigen ausliefern zu können.

Der Like-Button als Datenspion

Aufgeworfen hatte die Diskussion der australische Blogger und Web-Unternehmer Nik Cubrilovic. In einem Eintrag schrieb er: "Selbst wenn man ausgeloggt ist, weiß Facebook jede danach besuchte Seite [die den Like-Button nutzt, Anm.] und kann diese verfolgen." Möglich wird das über Cookies, die im Browser gespeichert werden. Die einzige Lösung, um diese Verfolgung auszuschalten sei, alle Facebook-Cookies zu löschen, nachdem man sich aus dem Netzwerk ausloggt. Cubrilovic habe Facebook bereits im November 2010 und Jänner 2011 auf das Problem hingewiesen, bisher aber nie eine Antwort erhalten.

Alternative Lösungen

Die Diskussion um den "Like"-Button gibt es schon länger. Der Heise-Verlag und die Futurezone haben aus diesem Grund ihre Implementierung des Plugins angepasst. Nutzer müssen es zuerst direkt aktivieren, bevor sie den Button drücken können. Das geschieht über einen "2-Klick-Button". Nach einer kurzen, heftigen Diskussion zwischen Heise und Facebook ist dieses Sicherheitskonzept beim deutschen Verlag inzwischen Standard.

(db)

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