Die "Heute"-Chefin wirft der ÖVP vor, in der Inseraten-Affäre gezielt Unwahrheiten zu verbreiten. Die Vorwürfe nennt sie "lachhaft".
Die Herausgeberin der Gratiszeitung "Heute", Eva Dichand, sieht sich einer "unglaublichen Schmutzkübel-Kampagne" zum Thema Inserate ausgesetzt, mit der die ÖVP von eigenen Korruptionsfällen ablenken wolle. Weder habe die Stadt Wien in ihrer Zeitung Werbung im Volumen von neun Mio. Euro jährlich geschalten, noch gebe es einen eigentumsrechtlichen Konnex zur SPÖ oder eine Beteiligung des verstorbenen "Krone"-Gründers Hans Dichand bzw. seiner Kinder, erklärte sie Donnerstagabend in einer Aussendung.
ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf verbreite gezielt Unwahrheiten über das in "Heute" geschaltete Werbevolumen. "ÖVP-nahe Tageszeitungen" wie Kurier, Salzburger Nachrichten oder Oberösterreichische Nachrichten würden dies unhinterfragt berichten.
"Das ist lachhaft"
Dass die SPÖ in irgendeiner Form eigentumsrechtlich mit "Heute" verbunden sei, bezeichnete Dichand als "lachhaft". Dies sei ein von Raiffeisen gepushtes Gerücht. Dort vertrage man anscheinend nicht, dass es in Österreich ein finanziell völlig unabhängiges, extrem erfolgreiches Medium gebe, das nicht am Gängelband der Raiffeisen hänge.
"Heute" sei seit sieben Jahren im Besitz der "völlig transparenten" Periodika Privatstiftung (26 Prozent) und der Fidelis GmbH (74 Prozent), bei der sie seit Beginn an alleine zeichnungsberechtigt sei. Weder ihr verstorbener Schwiegervater Hans Dichand noch seine Kinder seien jemals an der Zeitung beteiligt gewesen, hätte diese finanziert oder dafür gehaftet. Noch zu Lebzeiten habe er dies mehrmals eidesstattlich erklärt. Es gebe nur zwei Personen, die Einfluss auf "Heute" hätten, nämlich sie selbst und Geschäftsführer Wolfgang Jansky.
(APA)