Immer wieder forderten Ausschreitungen beim Fußball Verwundete und Tote. Eine kleine und leider bei Weitem nicht vollständige Auflistung blutiger Zwischenfälle:
16. Oktober 1982: Beim DFB-Pokalspiel zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen attackieren HSV-Fans eine Gruppe Bremen-Fans. Der 16-jährige Werder-Anhänger Adrian Maleika wird von einem Stein am Kopf getroffen. Als er am Boden liegt, treten die Angreifer weiter auf ihn ein. Maleika stirbt am nächsten Tag im Spital.
7. Dezember 1983: Nachdem Austria Wien mit einem 1:1 im San Siro Inter Mailand aus dem Uefa-Pokal geworfen hat, kommt es zu Ausschreitungen. Ein Austria-Fan wird niedergestochen und liegt tagelang im Koma.
29. Jänner 1995: Beim Serie-A-Spiel zwischen Genua und dem AC Milan wird der 25-jährige Genua-Fan Vincenzo Spagnolo von einem Milan-Fan mit einem Messerstich getötet. Als die Teams von dem Angriff erfahren, einigen sie sich auf einen Spielabbruch.
21. Juni 1998: Der französische Polizist Daniel Nivel wird während des WM-Vorrundenspiels Deutschland – Jugoslawien von deutschen Hooligans zusammengeschlagen. Nivel liegt sechs Wochen im Koma und leidet bis heute an den Folgen der Attacke.
2. Februar 2007: Beim sizilianischen Derby zwischen Catania und Palermo wird der Polizist Filippo Raciti getötet, der eine Woche zuvor gegen einen Hooligan vor Gericht ausgesagt hatte. Zwei Monate später wird in Italien ein Anti-Hooligan-Gesetz beschlossen.
17. September 2009: Im Vorfeld des Europa-League-Spiels zwischen Partizan Belgrad und dem FC Toulouse wird der 28-jährige Toulouse-Fan Brice Tanton bei einem Angriff serbischer Hooligans auf eine Innenstadt-Bar schwerst verletzt und erliegt zwei Wochen später seinen Verletzungen.
12. Oktober 2010: Das EM-Qualispiel Italien – Serbien muss nach sechs Minuten wegen Ausschreitungen der Gäste-Fans abgebrochen werden. 14 Personen werden verletzt, die Uefa wertet das Spiel 3:0 für Italien.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.10.2011)