Messeauftakt: Immobilienberater wollen von Schuldenkrise nichts wissen

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Die großen Beratungshäuser üben sich am ersten Messetag in Zweckoptimismus. Vor allem der deutsche Investmentmarkt zeigt sich unbeeindruckt von den Marktturbulenzen.

Die großen Beratungshäuser üben sich zum Auftakt der europäischen Immobilienmesse Expo Real in Zweckoptimismus. Vor allem der deutsche Investmentmarkt für gewerbliche Immobilien, einer der wichtigsten auf dem Kontinent, zeige sich von der Schuldenkrise und den Marktturbulenzen bisher völlig unbeeindruckt, schrieben die Experten von Jones Lang LaSalle und BNP Paribas Real Estate am Dienstag in zwei Kurzstudien. Jones Lang LaSalle titelte sogar: "Wird die Katastrophe herbeigeredet?"

Das Haus erwartet in Deutschland heuer weiter ein Transaktionsvolumen von bis zu 24 Milliarden Euro, BNP Paribas geht von mindestens 22 Milliarden aus. Das reicht zwar bei weitem noch nicht an das Niveau der Boomjahre vor der Finanzkrise heran - doch ein deutlicher Anstieg zum Vorjahr wäre es alle Mal.

Nach Daten von Jones Lang LaSalle wechselten in den ersten neun Monaten gewerblich genutzte deutsche Immobilien in einer Größenordnung von 17 Milliarden Euro den Besitzer - ein Plus von 27 Prozent zum Vorjahreszeitraum. "Die derzeitigen Kaufverhandlungen lassen erwarten, dass sich die Dynamik im vierten Quartal fortsetzen wird", erklärte Experte Marcus Lemli von Jones Lang LaSalle Deutschland.

Ähnlich positiv gestimmt zeigte sich Piotr Bienkowski, Geschäftsführer von BNP Paribas Real Estate Deutschland: "Deutschland profitiert nach wie vor von den guten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Stabilität im Vergleich zu anderen Ländern", erläuterte er. Allerdings konzentriere sich das Marktgeschehen weiter hauptsächlich auf vollvermietete Immobilien in erstklassigen Innenstadtlagen der Metropolen (Core).

Die gewerblichen Immobilienmärkte reagieren stets mit einiger Zeitverzögerung auf die Konjunktur. In weiten Teilen Europas und den USA hatten sie sich gerade erst aus dem Finanzkrisen-Tief herausgearbeitet. Nun werden Befürchtungen laut, der Aufschwung könnte gestoppt werden, bevor er richtig begonnen hat. Die Expo Real in München steht deshalb in diesem Jahr vor allem im Zeichen der Schuldenkrise.

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