Ab 120 Euro pro Jahr können sich Mieter beim Einzug das Zahlen einer Kaution ersparen. Sofern der Vermieter einverstanden ist, brauchen Mieter eine Kaution nicht in bar oder per Sparbuch zu hinterlegen.
Wien/Stef. Eine etwas ungewöhnliche Art für die Hinterlegung einer Kaution bietet das Unternehmen diemietkaution.at an. Dazu kooperiert die Firma mit der VAV Versicherung. Sofern der Vermieter einverstanden ist, brauchen Mieter eine Kaution nicht in bar oder per Sparbuch zu hinterlegen. Stattdessen versichern sie sich bei diemietkaution.at. Im Schadensfall überweist das Unternehmen den fälligen Betrag (bis zur versicherten Höhe der Kaution) innerhalb von fünf Werktagen an den Vermieter.
Sinnvoller bei hoher Kaution
Dieser Service kommt freilich nicht billig: Beläuft sich die Kaution beispielsweise auf 1100Euro, sind 120Euro pro Jahr als Versicherungssumme fällig. Bei einer Kaution von 6000Euro kostet die Versicherung 315Euro pro Jahr, bei 10.000Euro fallen 475Euro an. Je höher die Kaution, desto eher lohnt sich die Versicherung. Im ersten genannten Beispiel muss der Mieter jährlich mehr als zehn Prozent der Garantiesumme bezahlen. Im zweiten Beispiel sind es 5,25Prozent, im dritten Beispiel 4,75 Prozent.
Sinnvoll erscheint die Versicherung deshalb vor allem für Mieter, die den Kautionsbetrag nach Abzug der anfallenden Kosten noch gewinnbringend anlegen können. So müsste das Geld also zu mehr als 10,9Prozent bei einer Kaution von 1100Euro und zu mehr als 4,75Prozent bei einer Kaution von 10.000 Euro angelegt werden.
Mieter muss Bonität nachweisen
Die Versicherung in Anspruch nehmen können Mieter nur dann, wenn sie mindestens 21Jahre alt sind und die Kaltmiete 35Prozent des Haushaltsnettoeinkommens nicht übersteigt. Zur Überprüfung müssen drei Gehaltszettel vorgelegt werden. Bonitätsschwache Mieter erhalten keine Kautionsgarantie.
Mit der Versicherung hat sich der Mieter keineswegs gegen einen eventuellen Schadensfall abgesichert. Sollte der Vermieter einen Teil der Kaution einfordern, überweist diemietkaution.at diesen Betrag zwar innerhalb weniger Tage auf dessen Konto. Im Anschluss fordert das Unternehmen das Geld vom versicherten Mieter ein.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.10.2011)
