Muss die UniCredit ihr Familiensilber verkaufen, um selbst wieder auf die Beine zu kommen? Bank Austria: "Das ist völliger Schwachsinn".
Wie schon nach der "Lehman-Krise" vor drei Jahren kreisen rund um UniCredit und Bank Austria seit kurzem wieder Trennungsgerüchte. Diese Gerüchte werden von den Betroffenen vehement dementiert.
In seiner Sonntagausgabe spekuliert nun der "Kurier", ob UniCredit-Chef Federico Ghizzoni versuchen wird, die österreichische Tochter Bank Austria an den Mann zu bekommen. "Vermutlich nicht innerhalb der nächsten paar Monate, so lange wird sich die UniCredit möglichst unauffällig verhalten. Aber 2012 wäre das schon eine Option", wird ein namentlich nicht genannter Spitzenbanker zitiert. "Natürlich wird am Markt intensiv darüber geredet", so ein Vorstand einer heimischen Großbank. Interessenten gebe es, genannt würden vor allem britische und amerikanische Großbanken, die kaum in Osteuropa engagiert sind.
Einer der Hintergründe der jüngsten Spekulationen: UniCredit könnte Familiensilber verkaufen müssen, um sich selber zu stärken. Ein Dementi kommt von Bank Austria-Chef Willibald Cernko: "Das ist völliger Schwachsinn. Mehr ist dazu nicht zu sagen".
Finanzministerium und Nationalbank beobachten die Entwicklung in Italien aufmerksam. Auch in Deutschland sind Bankenaufsicht und Finanzministerium wachsam. HVB-Chef Theodor Weimer soll vor kurzem zu Finanzminister Wolfgang Schäuble zitiert worden sein, heißt es im Bericht weiter - wegen Befürchtungen, die Mailänder UniCredit-Zentrale sauge zur eigenen Stärkung Kapital aus München ab. Das wird von der Münchner HVB - Schwesterbank der Wiener Bank Austria - ebenfalls dementiert.
(APA)