Nach "Kurier"-Klagsdrohung nimmt Stefan Hirsch eine Presseaussendung zurück. Gleichzeitig nennt er die Linie der Zeitung "unglaubwürdig". Der Streit zwischen Verteidigungsressort und "Kurier" geht damit weiter.
Der Schlagabtausch zwischen der Tageszeitung "Kurier" und dem Verteidigungsministerium geht in die nächste Runde: Nachdem der "Kurier" dem Sprecher von Minister Norbert Darabos (SPÖ), Stefan Hirsch, per Anwalt eine Klage wegen Verstoß gegen Geheimhaltungs- und Geschäftsinteressen in Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Medienkooperationen angedroht hat, hat Hirsch nun seine Presseaussendung vom Montag zurückgezogen.
Der Streit ist damit aber längst nicht beigelegt: Hirsch hat zwar die Aussendung zurückgezogen, wirft dem "Kurier" aber gleichzeitig ein falsches Spiel in Sachen "Transparenz bei Regierungsinseraten" vor. Öffentlich trete der "Kurier" und sein Chefredakteur Helmut Brandstätter für mehr Transparenz bei Regierungsinseraten ein "und gleichzeitig will der 'Kurier' klagen, wenn man deren Angebote transparent macht", so Hirsch.
"Die Linie des Kurier ist völlig unglaubwürdig." Dem Kurier mangle es offensichtlich an Argumenten, sonst würde er nicht beim geringsten Gegenwind über Anwälte mit Klagen drohen, meint der Darabos-Sprecher, der bei seinem Vorwurf bleibt, Brandstätter selbst würde Inserate keilen und die Presseaussendung vom Montag als "inhaltlich völlig korrekt" bezeichnet.
"Kurier fühlt sich Kampagne ausgesetzt"
Brandstätter sieht sich einer Kampagne ausgesetzt und betonte erneut, Verteidigungsminister Darabos habe in der ORF-Pressestunde "wissentlich die Unwahrheit gesagt. Er hat ein Mail vorgelesen, auf dem meine Unterschrift nicht war", so Brandstätter. "In Deutschland wäre so jemand nicht mehr Minister." Der "Kurier"-Chefredakteur erwarte sich nach wie vor eine Entschuldigung und habe Klage eingereicht.
(APA)