Wie bei den Oscars: Spannung, Show – und dann die Party

Volkstheater-Chef Michael Schottenberg mit Friedrch Stickler, Vizevorstand der Lotterien.
Volkstheater-Chef Michael Schottenberg mit Friedrch Stickler, Vizevorstand der Lotterien.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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600Gäste – und zitternde Nominierte – genossen den Abend in den Art-for-Art-Werkstätten im Wiener Arsenal.

Tes. Man greift bei Vergleichen ja schnell einmal nach den Sternen. Aber in manchen Aspekten ist der Vergleich mit der Oscar-Gala durchaus zulässig. Zum Beispiel deshalb, weil bei der Gala für die Österreicher des Jahres wie bei den Oscars, aber anders als bei vielen anderen Preisverleihungen, echte Spannung in der Luft liegt. Wer gewinnt? Das wussten am Mittwochabend weder die 600Gäste noch die Nominierten, als sie an den 50 festlich gedeckten Tischen in den Art-for-Art-Dekorationswerkstätten im Wiener Arsenal Platz nahmen und der ORF-seine Kameras in Stellung brachte.

Umso größer ist die Entspannung, wenn nach gut 60Minuten die Sieger gekürt sind. Fast vorbei ist damit auch der Nationalfeiertag, den so mancher Politiker gerne mit der „Presse“-Gala ausklingen lässt. Heuer war fast die halbe Regierungsriege zu Gast: Von der ÖVP waren Vizekanzler Michael Spindelegger, Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Justizministerin Beatrix Karl gekommen; von der SPÖ Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas und Stadtrat Christian Oxonitsch; außerdem der (parteilose) Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle. Apropos Wissenschaft: Sonja Hammerschmid, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien, war erstmals dabei – und traf auf alte Bekannte wie die Designerin Lena Hoschek, die sie einst beraten hatte.

Ähnlich „breit gefächert“ auch die übrigen Gäste, darunter MAK-Chef Christoph Thun-Hohenstein, Volkstheater-Chef Michael Schottenberg, Belvedere-Chefin Agnes Husslein-Arco, Verbunds-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber, Richard Grasl, kaufmännischer Direktor des ORF, Moderatorin Arabella Kiesbauer, die Styria-Vorstände Klaus Schweighofer und Wolfgang Bretschko oder die Sopranistin Sylvia Schwartz, die den Abend etwa mit dem „Kusswalzer“ untermalte.

Boxenstopp für Dogudan

Einen Abend der gemischten Gefühle verbrachte Catering-Experte Attila Dogudan, einer von gleich drei nicht in Österreich geborenen Österreichern des Jahres: Teils angespannt und hoffend, teils doch entspannt, „weil das Essen nicht von uns ist“. Einen kritischen Blick auf das Tun der Konkurrenz könne er freilich nie unterdrücken. Sein – angeblich ehrliches – Urteil: „Sehr, sehr gut.“ Das Lob gilt der Firma Gerstner, die die Gäste mit Prosciutto-Ravioli, Doradefilet, und Apfel-Zimt-Crêpes bedachte. Dogudan hatte für die Preisverleihung übrigens eigens einen „Boxenstopp“ in Wien eingelegt: Er kam aus Kiew und Istanbul und flog tags darauf weiter zum neuen Grand Prix von Indien, für den Do&Co das Essen liefert.

Nach Indien fliegt in den nächsten Tagen auch Dompfarrer Toni Faber: Er begleitet mit anderen Helfern die Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl, die dort Straßenkinder betreut. Auch Faber hatte es erstmals zur Gala geschafft. „Ich bin am Nationalfeiertag immer mit Kollegen auf einer Konferenz. Diesmal in Eisenstadt.“ Von dort konnte er kommen – und blieb gleich bis zur Party, die für manche bis in die Morgenstunden dauerte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.10.2011)

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