Haus in Wien besetzt: Buwog droht mit Räumung

Buwog Hausbesetzung Wien
Buwog Hausbesetzung Wien(c) APA (Emanuel Mauthe)
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Bis Montag sollen die Besetzer das Haus in der Lindengasse räumen. Der Bau sei abbruchreif, sagt die Buwog. Dem widersprechen die Besetzer: Eine "sichere Nutzung des Gebäudes ist möglich".

Vor zwei Wochen haben Aktivisten ein Haus in Wien-Neubau besetzt, nun droht der Eigentümer Buwog in einer E-Mail mit Räumung am kommenden Montag. Konkret heißt es in dem Schreiben: "Am Montag, dem 31.10.2011, werden wir Nachschau halten und für den Fall der Nichträumung die uns geeignet scheinenden Maßnahmen ergreifen." Die Besetzer hoffen, dass die Stadt Wien als Vermittler auftritt.

Die Aktivisten hatten das Haus in der Lindengasse 60-62 vor zwei Wochen besetzt. Die Buwog plant laut Medienberichten, das Objekt abzureißen und Wohnungen zu errichten. Der Immobiliengesellschaft zufolge ist der Bau abbruchreif, die Buwog forderte die Besetzer auf, "das Gelände geordnet, aber unverzüglich zu verlassen bzw. die Liegenschaft zu übergeben." Die Aktivisten berichten von einer Zusage, dass sie das Gebäude bis zum Abrisstermin nutzen können, auch über die Begleichung der Betriebskosten sei gesprochen worden. "Von unserer Seite wurde mitgeteilt, dass wir bis zum Abriss bleiben", bekräftigten sie.

"Sichere Nutzung des Gebäudes möglich"

Mehrere Statiker und Architekten hätten "den hervorragenden Zustand des Objekts" festgestellt und bestätigt, "dass eine sichere Nutzung des Gebäudes möglich ist", hieß es in einer Aussendung der Besetzer vom Freitag. "Die Buwog möchte das bestens erhaltene historische Gebäude abreißen lassen und die Zwischennutzung mit der Begründung der angeblichen Baufälligkeit beenden." Ein laufender Antrag der Initiative Denkmalschutz sei nicht berücksichtigt worden und eine Grätzlinitiative gegen eine geplante Tiefgarage sei bereits aktiv.

Die Aktivisten wollen in dem "Epizentrum" genannten Haus "ein selbstverwaltendes Zentrum" aufbauen. "Neben laufenden Initiativen findet sich hier auch eine offene Volxbibliothek mit Lerncafe, freie Ateliers und Werkstätten für Kreative und die mit 15. Oktober gegründete Freie Universität Wien. Das 'Epizentrum' soll als Ort des Austauschs und als Plattform für die Menschen der Umgebung und der ganzen Stadt fungieren", hieß es in der Aussendung.

(APA)

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