Experten sind sich absolut uneins

Paul White
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Zwei Experten, zwei Meinungen - Im Prozess um den Tod von Michael Jackson zweifeln Mediziner wechselseitig ihre Kompetenz an.

Beim Prozess um den Tod von US-Popstar Michael Jackson haben die Experten vollkommen unvereinbare Auskünfte erteilt. Der von der Verteidigung bestellte Zeuge Paul White (im Bild) sagte am Donnerstag (Ortszeit) in Los Angeles aus, das strittige Schmerzmittel Propofol könne bei chronischer Schlaflosigkeit aufgrund einer Studie "sicher und effizient" eingesetzt werden. Dies war von dem Propofol-Experten Steven Shafer in der vergangenen Woche bestritten worden.

Besonders pikant sind die Widersprüche, weil Shafer einst an der Stanford Medical School ausgebildet wurde, als White dort Professor war. Laut Medienberichten soll White den Mediziner-Kollegen Shafer in der vergangenen Woche als "Drecksack" bezeichnet haben.

"Ich muss Dr. Shafer sagen, dass er die Schreibweise von Plasma noch lernen muss", sagte White in der Zeugenbefragung. Er bezog sich dabei auf ein Dokument Shafers, in dem das Wort mit einem Tippfehler ("Plsama") stand. Unter Medizinern sei es üblich, Medikamente auch außerhalb des auf den Beipackzetteln genannten Anwendungsgebietes einzusetzen, erläuterte White. Die Staatsanwaltschaft hält dem damaligen Leibarzt Michael Jacksons, Conrad Murray, vor, er habe diesem eine Überdosis Propofol verabreicht. Murray ist deshalb wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Michael Jackson starb im Juni 2009.

Vor White kam der Suchtspezialist Robert Waldman zu Wort, der die Ansicht vertrat, Jackson sei schon Monate vor seinem Tod von dem Schmerzmittel Demerol abhängig gewesen. Dieses Schmerzmittel wurde dem Popstar zwischen April und Juni 2009 verabreicht, weil er an den Folgen von Botox- und anderen schönheitschirurgischen Eingriffen litt.

(APA/AFP)

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