Staatsbesuch: Tibeter protestieren vor Oper

Chinas Staatschef eingetroffen Proteste
Chinas Staatschef eingetroffen Proteste
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Exil-Tibeter protestierten vor der Oper, während Chinas Präsident Hu Jintao von SP-Sozialminister Hundstorfer in Wien-Schwechat empfangen wurde.

Der chinesische Staats- und Parteichef Hu Jintao ist Sonntagabend zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Österreich eingetroffen. Hu traf aus Peking kommend in Wien Schwechat ein, wo ihn Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) abgeschirmt von den Medien begrüßte. Der offizielle Teil des Besuches beginnt Montag früh mit dem Empfang durch Bundespräsident Heinz Fischer im Inneren Burghof. Hu Jintao, der von einer rund 150-köpfigen Wirtschaftsdelegation begleitet wird, reist nach seinem Österreich-Besuch direkt zum Gipfel der G20 nach Cannes weiter.

Rund 70 Tibet-Aktivisten demonstrierten friedlich gegen den Staatsbesuch  Mit Transparenten, Sprechchören und Gebeten forderten die Demonstranten in Kundgebungen am Kärntner Ring und vor der Oper ein Ende der chinesischen Besetzung in Tibet.

"Wir wollen Freiheit"

In Sprechchören wie "China raus aus Tibet" oder "Wir wollen Freiheit" demonstrierten die Tibetergemeinschaft Österreich (TGÖ) und die in China verbotene Meditationsbewegung Falun Gong (Falun Dafa) gegen den Staatsbesuch des chinesischen Staatsoberhaupts. Die Tibeter in Österreich kritisieren, dass Bundespräsident Heinz Fischer Hu zum Staatsbesuch empfängt, jedoch das tibetische Exil-Oberhaupt, den Dalai Lama, nicht empfangen wolle.

"Tibet stirbt und die Welt schaut zu" war einer der Slogans auf den Transparenten der Protestierenden neben der Staatsoper. "In Tibet gibt es weder Menschenrechte, noch Meinungs- oder Religionsfreiheit, daher bringen sich Leute in Tibet selbst um", erklärte der Präsident der Tibeter in Österreich, Dorji Sangpo, in Anspielung auf die jüngsten Selbstverbrennungen tibetischer Nonnen und Mönche gegenüber der APA.

Nach einer Mahnwache am Kärntner Ring gegenüber dem Hotel Imperial am Vormittag wich die Kundgebung ab 16.00 Uhr angesichts des weiträumigen Platzverbotes rund um das Hotel Imperial und das Grand Hotel am Wiener Ring auf den Herbert-von-Karajan-Platz vor der Oper aus. Rund 200 Meter entfernt kam am Sonntagabend unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen abgeschirmt von der Öffentlichkeit der chinesische Staatschef im Hotel Imperial an.

(Ag.)

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