Mord in Sozialeinrichtung im Mühlviertel: "Blackout"

Mann Sozialheim erstochen Verdaechtiger
Mann Sozialheim erstochen Verdaechtiger(c) APA/HERBERT P. OCZERET (HERBERT P. OCZERET)
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Der 39-jährige Verdächtige ist in U-Haft. Er soll einen anderen Bewohner im Streit erstochen und die Leiche in einem Graben versteckt haben. Er dürfte zur Tatzeit betrunken gewesen sein.

Ein Streit in einer Sozialeinrichtung in Schönau (Bezirk Freistadt) ist am Samstagmorgen tödlich ausgegangen. Über den 39-jährigen Verdächtigen wurde am Montag Untersuchungshaft verhängt. Das teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz, Dietmar Gutmayer, mit.

Der Verdächtige hat der Polizei gegenüber angegeben, dass er sich an die Geschehnisse nicht mehr erinnern könne. Er habe ein "Blackout" gehabt. Der Mann dürfte zum Zeitpunkt der Bluttat erheblich alkoholisiert gewesen sein. Der Staatsanwalt kann sich vorstellen, dass "Gutachten diverser Natur" angefordert würden. Das müsse aber der zuständige Kollege entscheiden, stellte er fest. Die Obduktion habe ergeben, dass das Opfer viele Einstiche erlitten habe.

Streit eskaliert

Zwischen den Bewohnern der sozialen Einrichtung im Mühlviertel war es am Samstag zwischen 4.30 und 5 Uhr zunächst im Heim zu einem Streit gekommen. Dieser eskalierte schließlich auf der Straße vor dem Gebäude. Dabei soll der 39-Jährige mehrmals auf seinen Kontrahenten eingestochen und ihn getötet haben. Mit einem weiteren Mann habe der mutmaßliche Täter die im Straßengraben liegende Leiche mit Erde zugeschüttet.

Der 39-Jährige konnte nach der Tat zunächst per Autostopp flüchten. Der zweite Heimbewohner, der beim Bedecken des Opfers geholfen hatte, verständigte jedoch die Heimleitung, die die Einsatzkräfte alarmierte. Gegen 9 Uhr wurde der Verdächtige von einer Zivilstreife in Allhaming (Bezirk Linz-Land) auf der Marchtrenker Landesstraße festgenommen. Die Tatwaffe - ein Küchenmesser - konnte sichergestellt werden.

Laut Hermann Feldbacher von der Sicherheitsdirektion Oberösterreich sei der Festgenommene stark betrunken gewesen, ein völliges "Blackout" würde dieser Grad von Alkoholisierung jedoch nicht verursachen. Sein Helfer wurde auf freiem Fuß angezeigt. Er habe zwar den Streit im Heim mitbekommen, sei bei der Tat selbst jedoch nicht dabei gewesen.

(APA)

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