Hu-Besuch zwischen Wirtschaft, Tourismus und Protest

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Nach seinem viertägigen Österreich-Besuch reiste Chinas Staatschef Hu Jintao am Mittwoch weiter nach Cannes. Sein Aufenthalt stand im Zeichen der Wiederbelebung der Weltwirtschaft und touristischer Attraktionen.

Der chinesische Staats- und Parteichef Hu Jintao ist am Mittwochvormittag nach seinem viertägigen Staatsbesuch in Österreich von Salzburg aus zum Gipfeltreffen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) ins französische Cannes weitergereist. Der Präsident hatte am Montag bei Gesprächen in Wien betont, die Volksrepublik China sei bereit, mit Europa zur Wiederbelebung der Weltwirtschaft zusammenzuarbeiten.

Salzburg als "Brücke"

Am Dienstag absolvierte Hu Jintao mit seiner Frau Liu Yongqing und einer 150-köpfigen Wirtschaftsdelegation ein touristisches Besichtigungsprogramm im Salzkammergut und in der Stadt Salzburg. Am Abend war das Präsidentenpaar noch zu einem Abendessen in der Alten Residenz in der Stadt Salzburg geladen. "Salzburg ist ein Ort, an dem die Kultur in unterschiedlichster Weise zur Brücke für das Erleben von Musik, der landschaftlichen Schönheit und der Begegnung von Menschen aller Nationen wird", sagte Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ).

Auch nutzte Hu Jintao seinen Besuch, um am Dienstag einen Bauernhof in St. Gilgen zu besichtigen, eine Bootsfahrt am Wolfgangsee zu unternehmen und einem Konzert in Mozarts Wohnhaus beizuwohnen. Dort war es am Abend zu einer Rangelei zwischen Anhängern des chinesischen Präsidenten und Aktivisten, die gegen die Unterdrückung in Tibet protestierten, gekommen.

Friedliche Proteste

Die Boeing 747-400 der staatlichen Air China hob am Mittwoch um kurz nach 9.30 Uhr vom Salzburg Airport ab. Die Maschine wird in Nizza landen, sagte eine Flughafensprecherin.

Indes hat der Staatsbesuch in Österreich vorwiegend friedliche Proteste ausgelöst. Mehrere Organisationen - darunter die Tibetgemeinschaft Österreich (TGÖ), die in China verbotene Religionsgemeinschaft "Falun Gong" und die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) - machten auf Menschenrechtsverletzungen in China aufmerksam.

(APA)

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