Trotz schlechten Konjunkturaussichten dürfte der Leitzins bei 1,5 Prozent bleiben. Experten erwarten, dass Draghi im Dezember die Zinsen senkt.
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat in der Früh zum ersten Mal Beratungen unter Führung von Mario Draghi begonnen. Offiziell wichtigster Punkt auf der Tagesordnung ist die Entscheidung über den Leitzins für die 17 Euro-Länder. Trotz der heraufziehenden dunklen Konjunkturwolken und der andauernden Schuldenkrise dürfte der Schlüsselzins zumindest vorerst bei 1,5 Prozent bleiben. Einige Analysten sehen jedoch eine gewisse Chance, dass Draghi bereits dieses Mal an der Zinsschraube dreht. Deutlich mehr Fachleute rechnen im Dezember mit einer Zinssenkung.
Darüber hinaus wird sich der EZB-Rat eingehend mit den Folgen der überraschenden Entscheidung des griechischen Regierungschefs für ein Referendum über den jüngst mit den EU-Partnern beschlossenen Schuldenschnitt beschäftigen. Draghi nahm am Mittwoch wegen der Vorbereitung der Ratssitzung nicht persönlich an einem Krisentreffen der sogenannten "Frankfurter Runde" vor Beginn der G-20-Beratungen in Cannes teil.
(Ag.)