"Tod Amerika": Iraner protestieren gegen die USA

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Vor 32 Jahren wurden 52 US-Botschafter 444 Tage lang von iranischen Studenten als Geiseln gehalten. Zum Jahrestag gingen tausende Iraner mit Anti-Amerika und Anti-Israel-Plakaten auf die Straße.

Mit einer Massendemonstration haben Teheraner am Freitag des 32. Jahrestags der Stürmung der US-Botschaft gedacht. Tausende Menschen versammelten sich vor der ehemaligen amerikanischen Vertretung und riefen anti-amerikanische und anti-israelische Parolen. Die Demonstranten hielten Porträts des geistigen Oberhaupts Ayatollah Ali Khamenei und Plakate mit den Aufschriften "Tod Amerika", "Tod Israel" und "Die USA sponsern den Terror" hoch. Das berichtete die russische Agentur RIA Novosti am Freitag.

Bei der Geiselnahme von Teheran wurden im Jahr 1979 rund 52 amerikanische Diplomaten 444 Tage lang als Geiseln gehalten, nachdem iranische Studenten die Botschaft in Teheran besetzt hatten. Dies war eine Reaktion auf den Sturz des Schah-Regimes durch Revolutionsführer Ayatollah Khomeini.

USA-Iran: Spannungen nehmen zu

Seither haben die USA und der Iran jegliche diplomatischen Beziehungen auf Eis gelegt. Das Verhältnis beider Länder wird zudem durch das umstrittene Atomprogramm des Iran belastet. Mit Spannung wird derzeit der nächste Bericht der internationalen Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) zum iranischen Atomprogramm erwartet.

An der Aktion am Freitag, die laut RIA vom Koordinierungsrat für islamische Propaganda organisiert wurde, nahmen unter anderem Schüler, Studenten und Vertreter der regierungstreuen Bassij-Miliz teil. Die Organisatoren hatten bis zu drei Millionen Demonstranten erwartet.

Die anti-amerikanische Stimmung im Iran nahm jüngst zu, nachdem die USA dem Iran ein Mordkomplott gegen den saudischen Botschafter in Washington vorgeworfen hatten. Khamenei beschuldigte wiederum Amerika, hinter Terroranschlägen im Nahen Osten zu stecken.

(APA/Red.)

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