Die Geschworenen haben sich nicht auf ein Urteil einigen können und setzen die Beratungen nach dem Wochenende fort. Der Arzt Conrad Murray muss sich wegen fahrlässiger Tötung des "Kings of Pop" verantworten.
Im Prozess gegen Michael Jacksons früheren Leibarzt Conrad Murray haben sich die zwölf Geschworenen am ersten Tag ihrer Beratungen nicht auf ein Urteil einigen können. Die sieben Männer und fünf Frauen der Jury vertagten ihre Beratungen am Freitag auf kommende Woche, wie das Gericht in Los Angeles mitteilte.
Das Gremium soll nun am Montag um 8.30 Uhr Ortszeit (17.30 Uhr MEZ) wieder zusammenkommen. Sollten die Geschworenen entscheiden, dass sich Murray der fahrlässigen Tötung schuldig gemacht hat, drohen dem Arzt bis zu vier Jahre Haft und der Entzug seiner ärztlichen Zulassung.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 58-jährigen Kardiologen vor, Jackson im Juni 2009 eine Überdosis des Mittels Propofol gespritzt zu haben. Er soll ihn dann entgegen ärztlichen Standards unbeobachtet gelassen und damit seinen Tod mitverursacht haben. In seinem Schlussplädoyer rief Staatsanwalt David Walgren die Geschworenen auf, Murray schuldig zu sprechen. Die Beweislage gegen den Kardiologen sei erdrückend, sagte Walgren. Murray habe "kriminell fahrlässig" gehandelt und Jacksons Tod verschuldet. Er habe Sanitätern und Ärzten wichtige Informationen verschwiegen, um seine Taten zu verschleiern. Im Polizeiverhör habe er umfangreiche Lügengeschichten erfunden, um von seiner Verantwortung abzulenken.
Murrays Verteidiger Ed Chernoff dagegen bekräftigte, Murrays Schuld an der Überdosis Propofol sei nicht bewiesen. Der medikamentensüchtige Popstar habe sich vermutlich das tödliche Mittel in Abwesenheit Murrays selbst verabreicht. Chernoff warf der Anklage zudem vor, einen Schuldigen für den Tod des Popstars zu suchen. Der knapp sechswöchige Prozess mit 49 Zeugen und Hunderten Beweisstücken war am Donnerstag zu Ende gegangen.
(Ag.)