ÖBB-Vorstandschef Christian Kern betont, den Start der neuen Westbahn "gelassen" zu sehen. Er zweifelt an der Rentabilität des Unternehmens.
Den Start der Westbahn am 11. Dezember sieht ÖBB-Vorstandschef Christian Kern "mit Gelassenheit". Die Wettbewerbssituation werde sich nicht wesentlich verändern. "Unser wirklicher Konkurrent ist das Auto", sagt er der Nachrichtenagentur APA.
Ob sich das Investment für den Baulöwen Hans-Peter Haselsteiner und den früheren ÖBB-Manager Stefan Wehinger auch finanziell lohnen werde wird von Kern bezweifelt. "Mit Bahnfahren Geld zu verdienen ist eine Geschichte, für die es nicht allzu viele Referenzbeispiele gibt". So sei etwa die Eurotunnel-Gesellschaft trotz 70 Prozent Marktanteil bis heute nicht profitabel unterwegs.
"Westbahn subventioniert"
Der Infrastrukturausbau auf der Weststrecke werde beiden Unternehmen enorm nutzen, erläutert Kern. "Natürlich wird die Westbahn vom Steuerzahler subventioniert, indem sie die Infrastruktur zu nicht kostendeckenden Preisen nutzt". Der österreichische Steuerzahler zahle also für eine private Bahn mit.
Kern weist die Beschwerden von Westbahn-Seite gegen das Verhalten der ÖBB entschieden zurück. "Entgegen der ständigen Klage sind wir ihnen in vielen Punkten entgegengekommen". Die Westbahn habe Zeitfenster und Trassen bekommen, weil die ÖBB ihr Zugangebot reduzierten.
(APA)