Irans religiöser Führer warnt Israel mit „eisernem“ Gegenschlag im Fall eines Angriffs. In Israel wird seit zwei Wochen über einen möglichen Militärschlag gegen iranische Atomanlagen diskutiert.
Teheran/Apa/Reuters. Mit martialischen Worten meldete sich Irans religiöser Führer, Ali Khamenei, am Donnerstag im Konflikt um das iranische Atomprogramm zu Wort: Man werde jeden Angriff mit „eiserner Faust“ erwidern, sagte Khamenei im Staatsfernsehen. In israelischen Regierungskreisen wird seit zwei Wochen über einen möglichen Militärschlag gegen iranische Atomanlagen diskutiert.
Die Befürchtung Israels und des Westens, der Iran könnte bald imstande sein, Atomwaffen zu bauen, wurde diese Woche durch einen Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien untermauert. Einige Aktivitäten innerhalb des iranischen Atomprogramms seien „spezifisch“ für eine militärische Verwendung, hieß es darin.
Ein israelischer Finanzexperte kam derweil zu dem Schluss, dass sich der Westen weder einen Angriff auf den Iran noch lähmende Sanktionen gegen den Ölsektor des Landes leisten könne. Amir Cahanovich rechnet in beiden Fällen mit einem Ölpreis von 200 Dollar pro Barrel. Derzeit liegt der Preis bei knapp der Hälfte. Eine Verdoppelung hätte verheerende Folgen für die Wirtschaft der Industriestaaten, meint Cahanovich.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.11.2011)