Auf die Facebook-Seite des Kanzlers gibt es erneut einen Ansturm "gekaufter Fans" - teilweise sogar mit Namen aus der Porno-Branche. Faymanns Team: "Die hat uns irgendjemand ungefragt spendiert."
Die Facebook-Seite von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) kommt nicht aus den Schlagzeilen: Seit Montag gibt es laut dem Kanzlerteam eine regelrechte "Fan-Invasion". Faymanns Seite "gefällt" derzeit rund 5.400 Usern, in der Früh waren es gerade einmal 4.500. "Leider" befänden sich darunter auch gekaufte Fans, "die uns irgendjemand unaufgefordert spendiert hat", heißt es in einer auf Facebook verbreiteten Mitteilung. Das Team bemühe sich nun, die Leute "so rasch wie möglich wieder loszuwerden".
Hinzu kommt, dass die vermeintlichen Fans zum Teil aus der Porno-Branche zu kommen scheinen - zumindest ihre Profilnamen. Immerhin nennen sich manche unter ihnen "Crazybitch38" oder "LongDongAnalSurferUSA", wie der "Standard" am Montag berichtete.
SPÖ-Zentrale hinter "falschen Freunden"?
Damit aber nicht genug: Schon in der Vorwoche kam der Verdacht auf, der Kanzler und sein Web-Team hätten "Marionetten-Accounts" für dessen Online-Auftritt organisiert. Diese würden dessen Arbeit auffällig positiv bewerten. Das Team von Faymann erklärte, dass sich gefakte Fans eingeschlichen hätten. Laut einem Bericht des "Standard" soll hinter der Bejubelungsaktion die SPÖ-Zentrale stecken.
Gleich mehrere Mitarbeiter in der SPÖ-Zentrale seien damit beauftragt gewesen, Profile zu erstellen und diese zu nützen, um den Kanzler auf Knopfdruck zu bejubeln. Insgesamt fünf oder sechs solcher Accounts seien in der Löwelstraße erstellt worden. Die verwendeten Profilbilder sollen von Agenturen gekauft worden sein, hieß es weiter.
Kommunikationschef ortet Aktion gegen SPÖ
Die Leiterin der "Sozialdemokratischen Korrespondenz", Tina Tauß, wies am Montag gegenüber der APA die Vorwürfe entschieden zurück. Mit "100-prozentiger Sicherheit" seien von ihren Mitarbeitern keine gefakten Facebook-Accounts erstellt worden, sagte sie am Montag. SPÖ-Kommunikationschef Oliver Wagner ortete eine gut vorbereitete Aktion, um der SPÖ zu schaden. Ohnehin habe die Partei mit der Facebook-Seite des Regierungschefs nichts zu tun. Diese werde vom Kanzleramt betreut.
Aktuell "gefällt" Faymanns Facebook-Auftritt übrigens rund 4.500 Usern. Die "falschen Freunde" hat das "Neue Medien"-Team im Kanzleramt eigenen Angaben zu Folge geblockt.
(APA/Red.)