Benko plant Signa-Tochter in Düsseldorf

Benko plant SignaTochter Duesseldorf
Benko plant SignaTochter DuesseldorfEPA/Signa Holding
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Die künftige Signa Real Estate Advisory AG will Investoren Dienstleistungen rund um die Wertschöpfungskette indirekter Immobilieninvestments anbieten. Kaufhof-Bieterrennen: Benko möchte nach einer Übernahme "massiv investieren".

Der Tiroler Immobilieninvestor und Chef der Signa Holding, Rene Benko, der sich in Wien bereits wertvolle Innenstadt-Perlen gesichert hat, streckt seine Fühler nach Düsseldorf aus. Die Signa Holding mit Sitz in Innsbruck werde eine Tochter in Düsseldorf aufbauen, teilte das Unternehmen mit. Benko sieht sich als einen der aussichtsreichsten Bewerber im Rennen um die Übernahme der deutschen Kaufhauskette Kaufhof.

Die künftige Signa Real Estate Advisory AG (SIGNA READ) mit Sitz in Düsseldorf will demnach Investoren Dienstleistungen rund um die Wertschöpfungskette indirekter Immobilieninvestments anbieten, heißt es in der Mitteilung. Michael Morgenroth, bisher Vorstandsmitglied der Gothaer Asset Management AG, werde im April in die Signa-Geschäftsführung wechseln und die Leitung der neuen Niederlassung übernehmen. 

Kaufhof-Verkauf: Macht Benko den Zuschlag?

Benko kündigte im "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe) an, nach einer Übernahme massiv in die deutsche Warenhauskette zu investieren. Stellenabbau sei "überhaupt kein Thema", sagte er im Interview.

Zusätzlich zum Kaufpreis und den bereits von Kaufhof geplanten Investitionen wolle sein Bieterkonsortium "in den nächsten zwei bis drei Jahren rund 800 Mio EUR in die deutschen Standorte stecken".

Benko, der seit mehreren Wochen Zugang zu den internen Daten von Kaufhof hat, beurteilt das Unternehmen positiv. "Nicht nur mein Gefühl, sondern meine Erkenntnis sagt mir, dass es sich bei Kaufhof um ein grundsolides, gut aufgestelltes Unternehmen handelt, mit einem perfekten Management. Kaufhof kann auch dauerhaft eigenständig in die Zukunft geführt werden."

Das Unternehmen schreibe schwarze Zahlen, auch die Immobilien seien "durchweg in einem sehr guten Zustand, besonders im Vergleich zu den Karstadt-Immobilien". Den Vorwurf, es gehe ihm nur um die Immobilien, wies Benko zurück. "Ohne das operative Geschäft macht der Kauf von Kaufhof für uns keinen Sinn", sagte der mögliche Investor.

Beteiligung einer Industriellenfamilie möglich

Benko kündigte an, dass sich bald "eine sehr vermögende österreichische Industriellenfamilie, die aber nicht genannt werden möchte", an seinem Konsortium beteiligen werde. Bisher seien neben seiner Signa-Holding, die "eine deutliche Mehrheit" halte, auch der frühere Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und die Familie Schoeller beteiligt.

Benko will sich keinen Bieterwettstreit mit Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen liefern. "Wir wollen Kaufhof mit Sicherheit nicht um jeden Preis. Wir haben klare Preisvorstellungen", sagte Benko.

Die Konkurrenz mit Karstadt sehe er gelassen. "Es war Platz für zwei in der Vergangenheit. Und Kaufhof als der stärkere von den beiden wird in jedem Fall profitabel in die Zukunft geführt werden können." (APA/dpa-AFX/red)

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