Diebe schlugen nach U4 am Sonntag an U6 zu. Österreichweit heuer schon 1200 Fälle angezeigt.
Wien/Stög. Am Wochenende waren Buntmetalldiebe in Wien gleich zweimal unterwegs. Nachdem sie am Samstag – wie berichtet – an der U4 erfolglos waren, suchten sie am Sonntag die U6 heim. Sie stahlen im Bereich der Station Alt-Erlaa mehrere hundert Meter Kupferkabel. Der Schaden beträgt laut Wiener Linien „tausende Euro“.
Der Vorfall ereignete sich just an einer Stelle, an der die Kupferkabel demnächst gegen jene aus Aluminium ersetzt werden sollen. Der Tausch wird auch durchgeführt, weil die Schadenssumme in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Allein 2010 kosteten Kupferdiebe die Wiener Linien 250.000 Euro.
Polizei: Zu schlecht gesichert
Österreichweit ist die Zahl dieser Delikte im Steigen: Laut Bundeskriminalamt wurden von Jänner bis Ende September 1156 derartige Diebstähle angezeigt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 886 – ein Plus von 30 Prozent. In Wien wurden bis 30. September 326 Diebstähle registriert. Bei den Tätern handelt es sich meist um gut organisierte Banden aus Osteuropa. Ermittler beklagen, dass Firmen ihre Buntmetalllagerplätze zu schlecht abgesichert haben. Die Deutsche Bahn – häufiges Opfer derartiger Banden – setzt seit vergangener Woche auf die Markierung mit „künstlicher DNA“. Gestohlene Kabel können dadurch identifiziert und Täter beim Verkauf überführt werden.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.11.2011)