Von der Praktikantin zur Chefin

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Eva Weissenberger wird Chefredakteurin der „Kleinen Zeitung“ in Kärnten.

Es war die Branchenmeldung des Tages am Dienstag; aber eine, die wenige überraschte. Denn dass Politikjournalistin Eva Weissenberger eher früher als später an die Spitze eines österreichischen Mediums aufrücken würde, galt als gewiss. Die 39-Jährige wird Chefin der Kärntner Ausgabe der „Kleinen Zeitung“, jener Zeitung, in der sie auch ihre ersten beruflichen Schritte als Ferialpraktikantin in Graz gemacht hat. Seit 2007 ist sie stellvertretende Leiterin des Wien-Büros, nun hat „Kleine“-Gesamt-Chefredakteur Hubert Patterer sie für den Chefposten nominiert.

Weissenbergers journalistische Stationen erinnern an die ihres Vaters Herbert Weissenberger – nur die Reihenfolge ist verdreht. Sie begann nach dem Jusstudium 1998 in der Innenpolitik der „Presse“, wechselte 2000 zum „Falter“, 2005 zum ORF-„Report“ und 2007 ins „Kleine“-Wien-Büro. Der Vater war zuerst bei der „Kleinen“ und erst danach lange beim ORF, wo er in Pension ging. Noch bevor die Tochter dort begann, wie sie betont. „Ich denke, ich habe ausreichend bewiesen, dass ich es allein geschafft habe“, sagte sie 2006 dem Branchenblatt „Journalist“. Und ja, das hat sie. Neben ihrer journalistischen Arbeit feilte sie, die Anneliese Rohrer und Armin Thurnher als ihre Lehrer nennt, mit ihrem Kollegen und „Datum“-Gründer Klaus Stimeder lange an der Oscar-Bronner-Biografie „Trotzdem“ (2008, Ueberreuter), erhielt im Jahr darauf den Kurt-Vorhofer-Preis auch für ihre „Distanz zu den Mächtigen“, engagiert sich in der Initiative Qualität im Journalismus und gehört zum fixen Team jener Print-Journalisten, die in der ORF-„Pressestunde“ Fragen an Politiker stellen.

Wenn die „Kleine“-Redaktion in Klagenfurt am Freitag für sie stimmt, wird sie neben Alexandra Föderl-Schmidt („Standard“) die zweite Chefredakteurin einer österreichischen Tageszeitung. awa

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.11.2011)

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