Nordkorea erzielt nach eigenen Angaben rasche Fortschritte bei der Produktion von schwach angereichertem Uran. Die USA befürchten den Bau von Atomwaffen.
US-Außenministerin Hillary Clinton hat das kommunistische Nordkorea bei einem Besuch in Südkorea aufgerufen, sichtbare Schritte zum Abbau seines Atomwaffenprogramms zu machen. Die Allianz mit Südkorea sei "noch nie stärker" gewesen, sagte Clinton am Mittwoch nach Gesprächen mit ihrem südkoreanischen Amtskollegen Kim Sung-hwan am Rande einer internationalen Konferenz über Entwicklungshilfe in Pusan.
Zusammen mit ihrem Verbündeten erwarteten die USA, dass "Nordkorea konkrete Schritte unternimmt, die Frieden und Stabilität sowie die Denuklearisierung fördern", sagte Clinton.
Nordkorea: Erfolge bei Urananreicherung
Kurz zuvor hatte Nordkorea erklärt, das Land komme bei der Anreicherung von schwach angereichertem Uran und dem Bau eines Forschungsreaktors zügig voran. Das Außenministerium in Pjöngjang bekräftigte, das Uran solle als Brennstoff in dem neuen Leichtwasserreaktor verwendet werden. Die US-Regierung befürchtet jedoch, dass das Programm zur Urananreicherung letztlich dem Bau von Atomwaffen dienen soll.
Pjöngjang wies zugleich die Forderung Washingtons zurück, vor einer Wiederaufnahme von Mehrparteiengesprächen über sein Atomprogramm sichtbare Maßnahmen zur atomaren Abrüstung zu unternehmen, darunter die Einstellung der Urananreicherung. Nordkorea sei bereit, die Gespräche mit den USA, China, Russland, Südkorea und Japan ohne Vorbedingungen fortzusetzen, bekräftigte Nordkorea. Das Land hatte die Gespräche vor mehr als zwei Jahren abgebrochen.
"Historische Reise" nach Burma
Nach ihrem Besuch in Südkorea reist Clinton weiter in das weitgehend abgeschottete Burma. Das US-Außenministerium sprach von einer "historischen Reise". Mit dem dreitägigen Besuch Clintons in Burma würden die USA ihre Politik des von Prinzipien geleiteten Engagements und des direkten Dialogs unterstreichen. Beides sei Teil einer zweigleisigen Annäherung. Es wird erwartet, dass Clinton auch Burmas prominenteste Dissidentin, Aung San Suu Kyi, trifft.
(Ag.)