WKR-Ball verbannt: Strache ortet "Menschenhatz"

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WKRBall verbannt Strache ortet(c) APA
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FPÖ-Chef und RFS zeigen sich über Ausladung der Burschenschafter aus der Hofburg empört. Israelitische Kultusgemeinde fordert weitere Schritte.

er Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) ist aus der Hofburg verbannt worden. Am Freitag zeigte sich der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) über die Entscheidung des Kongresszentrums Hofburg empört. Die Organisation echauffierte sich über das "demokratiepolitisch bedenkliche Handeln". Gleichzeitig kündigte der RFS an, dass der WRK-Ball ein "fixer Bestandteil der Wiener Ballsaison" bleiben werde.

Als Grund für die Beendigung der Geschäftsbeziehung sieht RFS-Bundesvorsitzender Chlodwig Mölzer den "hohen medialen Druck", den die Hofburg habe "ertragen" müssen. Dieser habe die Betreiber des Kongresszentrums veranlasst, "der linken Gewalt auf der Straße nachzugeben" - und die Burschenschafter aus der Hofburg zu verbannen.

Für FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache wurde durch die "Ausladung des WKR-Balls der Demokratie schwerer Schaden zugefügt". Die Eigentümer der Hofburg GmbH hätten offenbar "den Hetztiraden und Diffamierungen linksextremer Krawallbrüder wie Öllinger (Anm.: Karl, Grün-Abgeordneter) und der grün-anarchistischen Anti-WKR-Ball-Demonstranten nachgegeben, so Strache. Hier werde ein völlig falsches Signal gesetzt, indem man dem Druck der Straße nachgebe und den Ball aufgrund der Drohungen von Linksextremisten auslade. Strache: "Gegen den WKR-Ball finde eine Menschenhatz statt, die in einer Demokratie des 21. Jahrhunderts nichts mehr verloren habe."

IKG: "Noch kein Grund für Euphorie"

Auch die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) äußerte sich am Freitag. Sie sieht in der Verbannung des WKR-Balls aus der Hofburg "noch keinen Grund für Euphorie". Der Beschluss sei zwar "erfreulich". "Solange man in Österreich aber weiterhin von 'politischer Neutralität' gegenüber Rechtsextremismus spricht und Burschenschaftlern am Auschwitz-Gedenktag auch nur ein einziges Mal noch am Sitz des höchsten Repräsentanten der Republik und in der Nähe des Heldenplatzes ihre Mensuren (Anm.: Mensuren sind Fechtkämpfe zwischen Verbindungsmitgliedern, gemeint sind wohl Schmisse) , da zeigen können, besteht weiter Grund zu Besorgnis." Mehr als 70 Jahre nach dem "Jubelgeschrei von 1938" sollte auf dem Heldenplatz und in der Hofburg "nur mehr Platz für die Kräfte von Humanismus und Demokratie sein".

(Ag.)

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