Die Briefbombe explodierte in den Händen des Generaldirektors der Steuereinhebungsgesellschaft. Ihm wurde eine Fingerkuppe amputiert.
Eine Briefbombe ist am Freitag in Rom in den Händen von Marco Cuccagna explodiert. Der Generaldirektor der Steuereintreibungsgesellschaft Equitalia öffnete das Paket in einer Filiale in Rom. Cuccagna musste ins Spital eingeliefert werden. Ihm musste eine Fingerkuppe amputiert werden.
"Terroristischer Hintergrund"
Die römische Staatsanwaltschaft vermutet die italienische Gruppe "Informelle Anarchistische Föderation" (FAI) als Täter. "Der Anschlag hat einen terroristischen Hintergrund", sagte der Staatsanwalt Pietro Saviotti. Die Anarchisten der FAI hatten sich bereits zu der vor zwei Tagen abgefangenen Briefbombe auf Josef Ackermann, den Chef der Deutschen Bank, bekannt.
Im Dezember 2010 waren zudem in Rom Paketbomben an die Botschaften der Schweiz und Chiles gesendet worden. Damals waren zwei Menschen verletzt worden. Die italienischen Ermittler hatten damals anarchistische Kräfte als Versender der Briefbomben vermutet.
Nach dem jüngsten Anschlag äußerte der italienische Ministerpräsident Mario Monti seine Solidarität mit Cuccagna. Monti hob auch die Bedeutung der Leistungen Equitalias hervor: "Sie sorgt dafür, dass Gesetze respektiert werden." Die staatliche Aktiengesellschaft hat den Auftrag, Steuern einzuziehen.
(Ag.)