Hunde in der Ukraine: Sterilisieren statt vergiften

Sterilisation Hunden
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"Vier Pfoten" hat mit der Stadt Lemberg eine Vereinbarung getroffen: Streunende Hunde werden sterilisiert. Bis vor kurzem setzte die Ukraine auf Tötungen, um seine Straßen für die Fußball-EM sicherer zu machen.

Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" schreitet ein, um das Problem der streunenden Hunde in der Ukraine in den Griff zu bekommen: Sie hat ein Sterilisations- und Impfprojekt für Streunerhunde mit der Stadt Lwiw (Lemberg) vereinbart. Im November war bekannt geworden, dass die Ukraine massenhaft streunende Hunde tötet, um seine Straßen für die Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr sicherer zu machen. Ein Aufschrei ging daraufhin durch die Medien.

Mit den Sterilisationen soll nun die unkontrollierte Vermehrung der Streuner verhindert werden. Im Zuge dessen hat die Stadt Lemberg mit den Tierschützern vereinbart, die Tiere außerdem gegen Tollwut zu impfen und in einer Datenbank zu registrieren.

Sobald es die Temperaturen zulassen, soll mit der Aktion gestartet werden. Ziel des Projekts ist, alle streunenden Hunde in Lemberg der Behandlung zu unterziehen. Dies wurde zwischen "Vier Pfoten" und der Stadtverwaltung vereinbart.

Beschwerde der Uefa wegen der Hunde

Die Stadt ist einer der ukrainischen Austragungsorte der Fußball-Europameisterschaft von 8. Juni bis 1. Juli 2012, die das Land gemeinsam mit Polen veranstaltet. Bis November war versucht worden, die Zahl der streunenden Hunde mit giftigen Ködern zu reduzieren. Gemeinden wollten ihre Straßen für die Besucher der EM "sicherer" machen.

Bei einer Visite im Sommer hatte sich der Präsident der Uefa, Michel Platini, über die verwilderten Vierbeiner beklagt und damals Hilfszahlungen zugesagt. Rund 8600 Euro soll der europäische Fußballverband damals bezahlt haben, um die Hunde sterilisieren zu lassen. Der Betrag ist freilich ein geringer: Schätzungen gehen davon aus, dass alleine in der Hauptstadt Kiev bis zu 11.000 Hunde wild auf der Straße leben.

Als im November die Details der Massentötungen publik wurden, riefen zahlreiche Organisationen, Blogs und Facebook-Gruppen zu einem Boykott der Fußball-EM auf. Die Regierung in der ukrainischen Hauptstadt Kiev lenkte daraufhin ein und forderte die Kommunen auf, die Vergiftungen von Hunden einzustellen.

Das Vorgehen gegen streunende Tiere vor sportlichen Großveranstaltungen hat mittlerweile schon fast Tradition: Auch Athen (vor Olympia 2004) und Peking (vor Olympia 2008) griffen schon zu brutalen Massentötungen.

(Ag.)

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