Ukraine: Timoschenko in Gefängniszelle gefilmt

Ukraine Timoschenko Gefaengniszelle gefilmt
Ukraine Timoschenko Gefaengniszelle gefilmtScreenshot: youtube/STB Channel
  • Drucken

In der Ukraine herrscht Empörung über ein Video, das die frühere Regierungschefin Julia Timoschenko im Bett liegend in ihrer "Nobel-Zelle" zeigt. Ihr Anwalt: "Einen solchen Film können nur Tiere aufnehmen."

Ein Video, das die ehemalige Minister Ministerpräsidentin Julia Timoschenko in ihrem Bett im Gefängnis zeigt sorgt in der Ukraine für Aufruhr. Ihr Anwalt Sergej Wlassenko spricht sogar von einem politischen Skandal. "Einen solchen Film können nur Tiere aufnehmen", so Wlassenko am Freitag. Es sei unmenschlich, eine Gefangene im Bett ihrer Zelle zu zeigen. Er vermutet einen Geheimdienstmitarbeiter hinter der Filmaktion. Das berichtete "Spiegel Online" am Freitag.

Die ukrainischen Justizvollzugsbehörden haben den Film sowie einige Fotos von Timoschenko am Donnerstag im Internet veröffentlicht. Zu sehen ist in dem etwa zwei-minütigen Video der Innenhof des Gefängnisses und die Zelle Nummer 260, in der sich Timoschenko befindet. Die 51-Jährige selbst kommt darin aber nur kurz vor - wild gestikulierend.

"Nobel-Zelle" mit Flachbild-Fernseher

Die Fotos zeigen einen Raum mit einem kleinen vergitterten Fenster und einer Klimaanlage. Auch ein Flachbild-Fernseher, ein breites Bett und ein separates Badezimmer sind zu sehen. Ukrainische Medien sprachen von einer, an ein Hotelzimmer erinnernde, "Nobel-Zelle".

Dagegen hatten Timoschenkos Verteidiger die Haftbedingungen in dem Kiewer Gefängnis immer wieder als inhuman angeprangert. Die Ex-Regierungschefin leide an Rückenschmerzen, in der Zelle sei es viel zu kalt. Sogar von „Folter ähnlichen" Zuständen war die Rede. Timoschenkos Tochter hatte sogar gemeint, dass die Behörden ihre Mutter vernichten wollen.

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Ukraine: Timoschenko boykottiert Berufungsprozess
Außenpolitik

Ukraine: Timoschenko boykottiert Berufungsprozess

Die inhaftierte Ex-Regierungschefin kritisiert, das Verfahren habe sich zu einer "Horrorshow" entwickelt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.