In vergleichbarer Lage "müsste ich meinen Hirtenstab abgeben", sagte der Kölner Kardinal zur Situation des deutschen Bundespräsidenten.
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat dem deutschen Bundespräsident Christian Wulff indirekt den Rücktritt nahegelegt. Im WDR-Fernsehen sagte Meisner am Dienstagabend, wenn er selbst in einer vergleichbaren Lage wäre, "dann müsste ich meinen Hirtenstab abgeben, dann müsste ich resignieren". An Wulffs Stelle würde er nun erklären: "Ich bin ein armer Sünder, habe versagt." Meisner fügte jedoch hinzu, er könne nicht beurteilen, ob die Vorwürfe gegen Wulff stimmen.
Nach dem Wirbel um einen 500.000 Euro-Kredit und Ferien bei vermögenden Freunden war am Dienstag bekanntgeworden, dass der Unternehmer Carsten Maschmeyer 2008 eine Anzeigen-Kampagne für ein Wulff-Buch bezahlt hatte. "Ich beneide ihn nicht darum, jetzt in der Situation die Weihnachtsansprache zu halten", sagte Meisner. "Ich würde ihm das nicht raten."
(APA/Ag.)