Anschläge in Nigeria: "Vergeltung ist nicht die Antwort"

A member of white garment Christian sect prays by a cross at the bar beach, where they live and worsh
A member of white garment Christian sect prays by a cross at the bar beach, where they live and worsh(c) REUTERS (Akintunde Akinleye)
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Die Anschläge der islamistischen Sekte Boko Haram auf Kirchen in Nigeria sei ein Konflikt zwischen "bösen und guten Menschen", so der Sultan von Sokoto. Diesen müsste die "Guten" gewinnen - ohne Gewalt.

Nach der Anschlagsserie mit 40 Toten an den Weihnachtstagen hat die nigerianische Staatsführung den Verzicht auf Vergeltung gefordert. "Vergeltung ist nicht die Antwort", sagte der Sicherheitsberater von Präsident Goodluck Jonathan, Owoye Azazi, am Dienstag. "Nigeria muss als Nation überleben."

Der Sultan von Sokoto, Mohammed Saad Abubakar, sagte nach einem Gespräch mit dem Präsidenten, es gehe nicht um einen "Konflikt zwischen Muslimen und Christen", sondern zwischen "bösen und guten Menschen". Der Sultan von Sokoto ist der höchstrangige Muslim-Führer in Nigeria, Präsident Jonathan ist ein Christ aus dem Süden des Landes. Nach dem 90-minütigen Gespräch mit dem Sultan äußerte sich der Präsident nicht persönlich zu den Anschlägen. "Die guten Menschen sind zahlreicher als die bösen, also müssen die guten Menschen zusammenkommen, um die bösen zu besiegen", sagte der Sultan.

Die fundamentalistische Boko-Haram-Sekte aus dem muslimischen Norden des Landes hatte sich zu den Anschlägen bekannt. Der folgenschwerste Anschlag ereignete sich am Sonntagmorgen zum Ende des Weihnachtsgottesdienstes vor der katholischen St.-Theresa-Kirche in Madalla, einem Vorort der Hauptstadt Abuja.

Der Ölstaat Nigeria ist mit 160 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Afrikas. Der Norden ist mehrheitlich von Muslimen bewohnt, im Süden sind die Christen in der Mehrheit.

(Ag.)

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