Talfahrt: Euro fällt auf Jahrestief

Euro fällt zum Yen auf Zehn-Jahres-Tief
Euro fällt zum Yen auf Zehn-Jahres-Tief(c) EPA (Franck Robichon)
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Auch zum Yen fällt die Gemeinschaftswährung auf ein Zehn-Jahres-Tief. Es gibt kaum positive Impulse für die Europa-Währung.

Unmittelbar vor dem Jahresende hat der Euro zu einer Talfahrt angesetzt und ist in der Früh zeitweise unter die Marke von 1,29 Dollar gerutscht. Die Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,2886 Dollar und hielt sich damit nur ganz knapp über dem bisherigen Jahrestiefststand von Mitte Jänner. Im weiteren Handelsverlauf konnte sich die Gemeinschaftswährung aber wieder etwas erholen und stand zuletzt bei 1,2930 Dollar. Ein Dollar kostete damit 0,7734 Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag noch auf 1,3074 (Dienstag: 1,3069) Dollar festgesetzt.

Die Talfahrt des Euro begann am späten Mittwochnachmittag. Experten erklärten die starken Kursverluste unter anderem mit Sicherungsgeschäften gegen einen fallenden Euro. Für diese sogenannten Hedgegeschäfte habe es für US-Unternehmen gestern die letzte Möglichkeit in diesem Jahr gegeben und viele Firmen hätten davon vor dem Hintergrund der Euro-Schuldenkrise regen Gebrauch gemacht, hieß es weiter. Dies habe den Kurs des Euro unter Verkaufsdruck gesetzt. Zudem sprachen Händler von insgesamt geringen Umsätzen an den Devisenmärkten. Daher hätten die Sicherungsgeschäfte amerikanischer Firmen eine ungewöhnlich starke Wirkung beim Euro-Kurs gezeigt.

Verkäufe japanischer Exporteure und Privatanleger haben den Euro am Donnerstag zum Yen auf den tiefsten
Stand seit Juni 2001 gedrückt. Die Gemeinschaftswährung verbilligte sich um bis zu 0,4 Prozent auf 100,37 Yen. Börsianern zufolge verstärkten Verkäufe zur Verlustbegrenzung und die feiertagsbedingt dünnen Umsätze den Abschwung.

Weitere Rückschläge seien angesichts der immer noch ungelösten Schuldenkrise nicht ausgeschlossen. "Niemand kann am Horizont irgendetwas erkennen, dass ansatzweise positiv für den Euro sein könnte", sagte Devisenstratege Rob Ryan von der BNP Paribas.

(APA/Ag.)

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