Nordkorea schwört das Volk auf die Verteidigung des neuen Machthabers ein. Die Streitkräfte sollen weiter gestärkt werden.
Nordkorea hat die Bürger des Landes am Sonntag zur Verteidigung des neuen Machthabers Kim Jong-un "bis zum Tod" aufgerufen. "Die ganze Partei, die ganze Armee und alle Menschen sollten überzeugt sein, dass sie menschliche Schutzschilde zur Verteidigung Kim Jong-uns bis zum Tod werden und der großartigen Partei für immer folgen werden", hieß es in einem Leitartikel zum neuen Jahr, der in verschiedenen Staatsmedien veröffentlicht wurde.
Die Streitkräfte sollten weiter gestärkt werden, zugleich werde Pjöngjang sich bemühen, "freundschaftliche Beziehungen zu Staaten aufzubauen, die die Souveränität des Landes respektieren". Nordkorea hatte die Welt nach dem Tod von Machthaber Kim Jong-il gewarnt, dass nicht mit einer Neuausrichtung der Politik zu rechnen sei.
Heimlicher Abschied von Kim Jong-il
Der älteste Sohn des verstorbenen Diktators hat einem japanischen Medienbericht zufolge in Pjöngjang heimlich von seinem Vater Abschied genommen. Kim Jong-nam sei am 17. Dezember mit falschen Papieren vom chinesischen Macau aus nach Nordkorea gereist, berichtete die japanische Zeitung "Yomiuri Shimbun". Die Abwesenheit des 40-jährigen Sohnes bei den offiziellen Trauerfeierlichkeiten hatte zu Spekulationen über einen möglichen Machtkampf um die Nachfolge Kim Jong-ils geführt.
Er habe offenbar deshalb nicht an dem Begräbnis teilgenommen, um möglichen Fragen zu entgehen, "warum der dritte Nachfolger werden soll", sagte eine Nordkorea nahestehende Quelle dem Blatt mit Blick auf die Machtübernahme durch den jüngsten Sohn Kim Jong-un. Mit seiner Reise unter falschem Namen habe Kim Jong-nam zudem vermieden, über Peking zu fliegen, womit seine Reise auffälliger gewesen wäre. Wenige Tage nach seiner Ankunft sei er zurück nach Macau gereist.
(Ag.)