Erst wenn der Hut brennt

Österreichs Arbeitsmarkt ist dem Italiens nicht unähnlich – nur, dass er besser dasteht.

In Italien brennt der Hut. Das Land mit dem EU-weit zweithöchsten Schuldenstand und einer Jugendarbeitslosigkeit von 30 Prozent ist zu Reformen gezwungen. Das Problem: Wer im System ist, ist geschützt. Wer noch draußen ist, bleibt draußen. Erst recht in schwierigen Zeiten.

Anders in Österreich: Im Land mit der EU-weit niedrigsten Arbeitslosigkeit ist der Kündigungsschutz relativ locker. Die Jugendarbeitslosigkeit ist gering – jedoch höher als die normale Arbeitslosigkeit. Hier beginnen die Gemeinsamkeiten mit Italien.

Es gibt noch mehr: Auch hierzulande wird es schwieriger, als Berufseinsteiger einen regulären, gut bezahlten Job zu finden. Und die Wahrscheinlichkeit, mit 60 Jahren noch zu arbeiten, ist nur wenig höher als in Italien. Viele Kollektivverträge sehen noch immer sehr niedrige Anfangsgehälter und steile Anstiege vor. In Zeiten, in denen Berufswechsel die Regel sind, wären kreativere Ideen gefragt. Am besten, bevor der Hut brennt.

beate.lammer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.01.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Italiens Kampf gegen Arme
International

Italiens Kampf gegen "Arme in Luxusautos"

Ein riesiger Schuldenberg und hohe Finanzierungskosten zwingen Italien zum Sparen. Strukturelle Probleme gibt es an allen Ecken und Enden. Dem Fiskus entgehen durch Steuerhinterziehung jährlich mehrere Milliarden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.