Wirbel um Einstieg bei UniCredit - Kasachstan dementiert

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UniCredit(c) AP (Luca Bruno)
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Der Einstieg des kasachischen Staatsfonds beflügelt die zuletzt unter Druck stehenden Aktien der UniCredit. Der Fonds dementiert den Medienbericht.

Ein der italienischen Tageszeitung "Il Giornale" veröffentlichter Bericht über den Einstieg des kasachischen Staatsfonds Samruk Kazyna Fund bei der UniCredit hat die Aktien der Bank-Austria-Mutter an der Mailänder Börse beflügelt. Bis zu 14 Prozent legten am Donnerstagnachmittag die UniCredit-Papiere zu, nachdem "Il Giornale" berichtet hatte, dass der Fonds einen etwa fünfprozentigen Anteil an der italienischen Großbank erworben hatte. Dabei handle es sich um einen "freundschaftlichen Einstieg", der Kauf wurde der italienischen Notenbank mitgeteilt, berichtete das Blatt.

Der Staatsfonds hat die Medienberichte umgehend dementiert, nach denen er bei der Bank-Austria-Mutter UniCredit eingestiegen sei. "Diese Information entspricht nicht der Wahrheit", sagte eine Sprecherin des Fonds nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Radiocor. Der Fonds werde von der Mailänder Tageszeitung "Il Giornale" eine Berichtigung verlangen, die am Donnerstag über den Einstieg bei UniCredit berichtet hatte.

Gute Beziehungen von Bankchef wesentlich

Der Einstieg des Samruk Kazyna Fund bei der UniCredit sei den guten Beziehungen des Institutschefs Federico Ghizzoni in Kasachstan zu verdanken, wo die Bank Austria-Mutter seit 2007 die ATF Bank hält, so das Blatt. Die Bank Austria hatte im Mai das Kapital bei ihrer defizitären Tochter ATF um 198 Millionen Euro erhöht. Die kasachische Bank gilt als das Sorgenkind der UniCredit im Osten. Sie hat seit dem Kauf vor vier Jahren für 1,6 Milliarden Euro mehrere hundert Millionen Euro Verlust gemacht. Einen Verkauf der ATF Bank hatte die UniCredit stets abgelehnt.

Die UniCredit hat am Montag eine Kapitalerhöhung im Wert von 7,5 Milliarden Euro gestartet, um eine kürzlich von der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) ausgemachte Lücke von 8 Milliarden Euro Eigenkapital zu stopfen. Mit der Kapitalaufstockungsaktion für die größten 70 europäischen Institute will die EU in der Euro-Schuldenkrise das Vertrauen in die Finanzbranche und unter den Banken wieder herstellen.

(APA)

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